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07.10.2008

juwi: „Stromlücke gibt es nicht!“

Konventionelle Großkraftwerke belasten nicht nur die Umwelt, sondern sind in der künftigen Stromversorgung unwirtschaftlich und sinnlos. Das ist das Ergebnis eines Szenarios, das die juwi-Gruppe aus Rheinland-Pfalz erarbeitet hat. „Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung nimmt immer schneller zu. Was wir übergangsweise brauchen, sind konventionelle Kraftwerke, die schnell und variabel auf Produktions- und Verbrauchsschwankungen reagieren. Fossile Großkraftwerke können dies nicht leisten“, betont juwi-Vorstand Matthias Willenbacher.

In ihrem Szenario hat sich die juwi-Gruppe auf die Suche nach der viel diskutierten Stromlücke gemacht. Ergebnis: Es gibt sie nicht! „Was wir vielmehr entdeckt haben ist eine erschreckende Wissenslücke, wenn es darum geht, das Potenzial der erneuerbaren Energien einzuschätzen“, sagt Willenbacher. „Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass ein modernes Windrad heute 60 mal so viel Energie erzeugt wie Standardanlagen Anfang der 90er Jahre? Dieser Trend wird sich aufgrund der technischen Entwicklungen fortsetzen“, so Willenbacher weiter.

Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt in Deutschland aktuell bei rund 15 Prozent, vor sechs Jahren war er erst halb so groß. Bei gleich bleibendem Wachstum wird der Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung 2014 bereits über 30 Prozent betragen. „Angesichts steigender Kosten konventioneller Energien auf der einen und technologischer Fortschritte bei regenerativen Energien auf der anderen Seite ist der weiterhin starke Zuwachs der erneuerbaren Energien dringend erforderlich“, betont Willenbacher.

Deshalb hat juwi ein Szenario entwickelt, das auf dem heutigen Ausbaustand der regenerativen Energien aufbaut und sich an den Prognosen der konventionellen Energiewirtschaft orientiert. Ergebnis: Bundesweit können schon im Jahr 2020 rund 60 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Erneuerbare Energien sind zudem in der Lage, die Grundversorgung mit Strom sicher zu stellen. Denn Wind- und Solarkraftwerke nutzen kostenlose, unbegrenzte Ressourcen – dies müssen auch die wesentlichen Eigenschaften der Energieträger der Zukunft sein. „Die Unabhängigkeit von Energieimporten sowie eine preisstabile, umweltfreundliche Energieerzeugung werden die wesentlichen Merkmale einer nachhaltigen Energieversorgung sein“, erläutert der juwi-Vorstand.

Ein hoher Anteil erneuerbarer Energien fordere von dem übergangsweise verbleibenden konventionellen Kraftwerkspark, dass er auf die variable Einspeisung erneuerbarer Energien reagiert, so juwi. Diese Anforderung könnten bestehende Großkraftwerke nicht erfüllen. Sie produzierten unabhängig von der aktuellen Stromnachfrage und der Einspeisung der erneuerbaren Energien. In Folge dessen sei eine neue Kraftwerksstruktur erforderlich, die flexibel auf die Schwankungen auf der Erzeugungs- und Verbrauchsseite reagieren kann. Fossile Kraftwerke dienten dann als schnell einsetzbares Ergänzungskraftwerk zu den erneuerbaren Energien. 

„Im intelligenten Zusammenspiel zwischen der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien und der umweltfreundlichen Verbrauchssteuerung lässt sich so eine hohe Versorgungssicherheit auch in einer Industrienation wie Deutschland sicherstellen“, ist sich Willenbacher sicher. „Dazu sind keine verlängerten Laufzeiten von Atomkraftwerken und auch keine neuen fossilen Großkraftwerke notwendig“, so der juwi-Gründer.

Weitere Informationen zum Thema im Internet unter www.grundversorgungskraftwerk.de.

Quelle: juwi GmbH

  

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