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01.09.2009

Auf nach Berlin, adieu Gorleben!

Während die Atomlobby noch von Laufzeitverlängerungen träumt, wächst der Widerstand gegen die Atomenergie. Bürgerinitiativen und Umweltverbände wollen am 5. September gemeinsam mit zehntausenden Menschen in Berlin gegen Laufzeitverlängerungen für alte AKW und ein Endlager im unsicheren Salzstock Gorleben demonstrieren. Mit der Demonstration zwei Wochen vor der Bundestagswahl soll ein politisches Zeichen gesetzt werden: „Atomkraft abwählen!“ Denn bei der Wahl am 27. September 2009 werden auch die Weichen für die zukünftige Energiepolitik gestellt.

Am 29. August startete ein einzigartiger Protestzug aus Gorleben nach Berlin. 30 Jahre nach dem legendären Gorleben-Treck nach Hannover sitzen die Bäuerinnen und Bauern wieder auf. Über 1.000 Menschen, 143 Traktoren zählten die Veranstalter, die Bäuerliche Notgemeinschaft und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Ihr Ziel heißt Berlin, dort wird am 5. September in einem großen Bündnis für den Atomausstieg und Gorleben als Endlager demonstriert. „Ein fulminanter Auftakt“, resümiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. 

So wie der Plan, in Gorleben ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ mit einer Wiederaufarbeitungsanlage zu errichten, 1979 unter dem Eindruck des Protests scheiterte, soll jetzt drei Wochen vor der Wahl klar gemacht werden: die Anti-AKW-Bewegung ist wieder da. „Das hatte sich schon im Herbst vergangenen Jahres angedeutet“, sagte die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek bei der Verabschiedung des Wochentrecks, der ab Sonntag mit 30 Schleppern und Hängern, Küchenwagen, mobilem Kino und eskortiert von Motorrädern Salzgitter, die Asse und Morsleben ansteuert.

„Vielen Menschen wird allmählich klar, es gibt kein Endlager, nur Katastrophen wie in der Asse und Morsleben. Die Wahrheit zu Gorleben setzt sich endlich durch, dieser Standort ist geologisch unmöglich und politisch verbrannt. Reaktorrisiko plus Entsorgungslüge gleich Sofortausstieg“, bringt es BI-Sprecher Wolfgang Ehmke auf eine kurze Formel. Es sei klasse, dass sich SPD, Grüne und Linke zum Atomausstieg und Gorleben positionieren. „Aber nach der Wahl ist vor der Wahl, wir messen die Politiker nicht an ihren Wahlversprechen, sondern an ihren Taten.“

Carsten Niemann sagte für die Bäuerliche Notgemeinschaft: „Wer geglaubt hat, das Wendland käme zur Ruhe, der sieht sich heute getäuscht. Wir haben Lügen und Verdrehungen satt. Egal, welche Partei am 27. September die Wahl gewinnt, mit uns muss man rechnen. Wir wollen endlich, dass Schluss ist mit der Atomkraft.“

Zum Trägerkreis der Demo in Berlin gehören neben der Bäuerlichen Notgemeinschaft und der BI die Anti-Atom-Initiativen .ausgestrahlt, der Arbeitskreis Schacht Konrad, die Internetinitiative campact, die Ärzteinitiative IPPNW sowie die Umweltverbände Robin Wood und der BUND. Der Unterstützerkreis ist inzwischen riesig: Bundesverband Erneuerbare Energien, die Klimaallianz, attac, Eurosolar… Auch Greenpeace unterstützt den Anti-Atom-Treck auf vielfältige Weise. So begleitet der Greenpeace-LKW mit der Castor-Attrappe den Treck nach Berlin. Zahlreiche Greenpeace-Gruppen haben angekündigt, am Samstag, den 5. September, vor dem Brandenburger Tor dabei sein zu wollen. 

Mit der Demonstration zwei Wochen vor der Bundestagswahl soll ein politisches Zeichen gesetzt werden: „Atomkraft abwählen!“ Denn bei der Wahl am 27.09.2009 werden auch die Weichen für die zukünftige Energiepolitik gestellt. Entweder hält Deutschland fest an klimaschädlichen und gefährlichen zentralen Großkraftwerken, die mit Kohle und Uran betrieben werden. Oder es geht vorwärts in eine Zukunft mit umweltfreundlichen Energieträgern.

„Am 5. September in Berlin heißt es Atomkraft oder Erneuerbare Energien. Verhandeln die Wahlgewinner und Koalitionäre übers Atom, sind wir da! Kippt das Moratorium, ziehen wir mit einer Klage vor Gericht. Rollt im November 2010 der nächste Castortransport nach Gorleben, stellen wir uns quer! Wir mischen uns ein. Bis bald, am 5.9. in Berlin,“ kündigt die BI an. 

Mehr Infos, Busse und Züge zur Demonstration, Mitfahrbörse, Busparkmöglichkeiten usw. gibt es unter www.anti-atom-treck.de

Quelle: „Mal richtig abschalten!“ Anti-Atom-Treck nach Berlin, Greenpeace

  

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