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30.09.2009

Roth & Rau AG: Photovoltaik braucht kosteneffizientere Technologien

„Die langfristigen Perspektiven der Solarindustrie sind nach wie vor ausgezeichnet“, so Dr. Dietmar Roth, Vorstandsvorsitzender der Roth & Rau AG (Hohenstein-Ernstthal). Zahlreiche Studien gingen davon aus, dass Solarstrom langfristig einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Voraussetzung hierfür, so Roth, sei die mittel- und langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik die nur durch kosteneffizientere Technologien erreicht werden könne.

In einer aktuellen Studie schätzt der Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen den Anteil nachhaltiger Energien am globalen Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2100 auf über 50 Prozent. Bei der Umverteilung des weltweiten Energiemixes räumt das Wissenschaftliche Beratergremium der Solarkraft die weitaus größten Entwicklungsmöglichkeiten unter allen bisher verwendeten Technologien ein. Im Jahr 2050 könnte Solarstrom demnach so bedeutsam sein wie Gas oder Erdöl. Das jährliche Wachstum der solar-elektrischen Energiekonversion schätzt der Beirat der Bundesregierung auf 30 Prozent ein. 

Zur aktuellen Standort-Diskussion in der Solarindustrie sagte Roth im Rahmen eines Pressegesprächs auf der 24. Europäischen Photovoltaik Solar Energie Konferenz in Hamburg, es sei notwendig, ins Ausland zu expandieren, um die günstigen Produktionskosten - gerade in Asien - zu nutzen. Die chinesischen Anbieter hätten in den letzten Jahren technologisch deutlich aufgeholt. Dennoch könne von einer Krise der deutschen Solarindustrie nicht die Rede sein: „Zwar gibt es derzeit in Deutschland Überkapazitäten. Die deutsche Solarindustrie kann jedoch durchaus mithalten, wenn sie mit modernsten Produktionsanlagen Solarzellen effizienter herstellt“, sagte Roth. 

Roth betonte, dass Deutschland zwar zu den technologisch führenden Ländern gehöre, aber vor allem Japan und seit neuestem auch China großes Potenzial hätten und technologisch sehr gut aufgestellt seien. „Insgesamt wird der Solarmarkt aber auch weiterhin ein globaler Markt sein, dem sich jeder Anbieter stellen muss“, erklärte Roth, dessen Unternehmen derzeit cirka 50 Prozent seiner Anlagen nach China verkauft. Es sei wichtig, so Roth, dass Deutschland den Vorsprung als Technologiestandort beibehalte, da sich die Massenproduktion nach Asien verlagern werde. 

Die derzeit wachsende Kritik an der hohen Einspeisevergütung für Solarstrom sei zwar berechtigt. Roth warnte jedoch vor einem vorschnellen Abbau: „Mit effizienteren Solarmodulen und kostengünstigeren Technologien können wir dafür sorgen, dass die Kosten für die Herstellung des Solarstroms weiter sinken. Mit sinkenden Kosten kann auch die Einspeisevergütung nach und nach zurück genommen werden, ohne die Entwicklung dieser jungen Industrie in Deutschland zu gefährden.“ 

Der Umsatz der Roth & Rau AG ist im ersten Halbjahr 2009 Unternehmensangaben zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 103,7 auf 117,0 Millionen Euro gestiegen. Allerdings habe sich der Auftragseingang gegenüber den beiden letzten Jahren abgeschwächt, so Roth. Dafür seien jedoch die Anfragen und Absichtserklärungen insbesondere aus neuen Märkten deutlich gestiegen. „Im Mittelpunkt stehen für uns derzeit die Entwicklung der Modulpreise und die Verfügbarkeit neuer Technologien, um kostengünstiger zu produzieren“, sagte Roth. Nur mit dieser Strategie könnten Unternehmen der Solarindustrie langfristig ihr Wachstum sicherstellen. 

Quelle: Roth & Rau AG

  

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