Im solarportal24-Linkverzeichnis finden Sie schnell, einfach und kostenlos kompetente Ansprechpartner/innen für Ihre Fragen rund ums Thema Solarenergie, Erneuerbare Energien und mehr.
Architekten (22)
Berater (61)
Energieagenturen (9)
Finanzierung (17)
Forschung & Entwicklung (3)
Fort- und Weiterbildung (3)
Großhändler (54)
Handwerker (207)
Händler (69)
Komplettlösungen (22)
Medien (7)
Montagegestelle (7)
Planer (42)
private Solarseiten (15)
Solarhersteller (64)
Solarversicherungen (15)
Verbände/Vereine (13)
Versandhandel (15)
Ökologisch Bauen (12)
Mitmachen
Login / Eintrag ändern


Zurück zu den Nachrichten... Diesen Artikel ausdrucken
01.08.2013

DIW: Fracking hat in Europa nur geringes Potenzial

Der wachsende Energiehunger der Asien-Pazifik-Region wird die Erdgas-Märkte der Zukunft prägen, die europäische Energiewende jedoch nicht behindern. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Auch langfristig droht demzufolge keine Knappheit des Rohstoffs, dem wegen seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten auch bei der Energiewende eine stützende Rolle zukommt. Regional werde es aber zu deutlichen Veränderungen von Produktion und Nachfrage kommen, prognostizieren die DIW-Energieexpertinnen und -experten anhand von Modellrechnungen.

Demnach wird Asien langfristig die weltweite Nachfrage dominieren. Die USA könnten vor allem durch die starke Zunahme des sogenannten Frackings zur Erdgas-Exportmacht aufsteigen. In Europa räumen die Forscherinnen und Forscher dieser Fördermethode hingegen nur wenig Potenzial ein. Hier hänge die künftige Bedeutung des Rohstoffs vor allem davon ab, ob er in der Energiewende als Brückentechnologie oder langfristige Ergänzung zur unsteten Einspeisung der Erneuerbaren Energien genutzt werde. Insgesamt sei für die Zukunft der Erdgasmärkte entscheidend, ob die Politik verbindliche Emissionsobergrenzen festlegt und so den zukünftigen Erdgasverbrauch beschränkt, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.

Für die im DIW-Wochenbericht veröffentlichte Studie haben die DIW-Energieexpert/innen Franziska Holz, Philipp M. Richter und Christian von Hirschhausen das Potenzial des weltweiten Erdgasmarktes untersucht und modellgestützt mögliche Entwicklungsszenarien für verschiedene Klimaschutzziele analysiert. Demnach ist Erdgas auch langfristig verfügbar. Die weltweiten Erdgas-Reserven, also die aktuell wirtschaftlich abbaubaren Vorkommen des Rohstoffs, belaufen sich verschiedenen Schätzungen zufolge auf etwa 200 Billionen Kubikmeter und würden bei einer fortlaufenden Förderrate des Jahres 2011 rund 60 Jahre lang ausreichen, um die weltweite Nachfrage zu bedienen. Werden über die Reserven hinaus auch die Ressourcen betrachtet, also die gesamten physischen Mengen ungeachtet der derzeitigen Wirtschaftlichkeit des Abbaus, reicht das Erdgas sogar für geschätzte 230 bis 400 Jahre. Problematisch sei jedoch die im Erdgas ‚gespeicherte‘ Menge an Kohlenstoffdioxid. 

„Würden alle Reserven verbrannt, würden etwa 400 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt. Gemeinhin geht man jedoch davon aus, dass nicht mehr als 1.000 Milliarden Tonnen emittiert werden dürfen, um das Zwei-Grad-Erwärmungsziel noch zu schaffen“, erklärt Energieexpertin Holz. Diese Emissionen fallen jedoch insbesondere auch durch die Nutzung von Kohle und Erdöl an, bei deren Verbrennung anteilig mehr CO2 Emissionen freigesetzt werden. Die DIW-Forscherinnen und -Forscher sehen es als eine „realistische Betrachtungsweise“, dass Erdgas in Europa noch einige Jahrzehnte lang als Brückentechnologie eingesetzt werde. „In anderen Weltregionen, die derzeit noch sehr viel Kohle verbrauchen, könnte Erdgas einen wichtigen Beitrag zur C02-Reduktion leisten.“

In jedem Fall wird es den Forscherinnen und Forschern zufolge zu deutlichen Strukturverschiebungen auf dem Weltmarkt kommen. So hat es in den USA nach einem starken Preisanstieg zu Beginn des Jahrtausends einen regelrechten Explorations- und Förderboom gegeben, bei dem auch die neue Fördertechnologie des Frackings eingesetzt wurde. In der Folge stieg die Erdgasförderung in den USA von etwa 520 Millionen Kubikmeter im Jahr 2006 auf etwa 680 Millionen Kubikmeter 2012. Derzeit wird am Aufbau der für den Export notwendigen Infrastruktur gearbeitet, so dass die USA dann auch als Exporteur auftreten können. 

Den Rang als größter Erdgasverbraucher hingegen werde Nordamerika in wenigen Jahren an Asien abtreten. „Bereits 2025 könnte Asien mehr Erdgas verbrauchen als Nordamerika, das traditionell der größte Konsument ist“, heißt es in der Studie. Asien werde auch Europa als größter Importeur ablösen. Während den Berechnungen zufolge der Nahe Osten ein strategischer Anbieter bleibt, geht die Bedeutung Russlands für die europäische Erdgasversorgung zurück. Durch die Verschiebung der globalen Handelsflüsse ergibt sich auch für Mittel- und Osteuropa eine sinkende Abhängigkeit von russischem Gas: Der Rohstoff kann in Zukunft zunehmend aus Richtung Westen importiert werden.

In Europa räumen die DIW-Expertinnen und -Experten dem Fracking nur geringes Potenzial ein. „Unter anderem die strengen Umweltauflagen in einigen europäischen Ländern, die geringen und sehr unsicheren Schätzungen bezüglich der vorhandenen Menge sowie die hohe Bevölkerungsdichte stehen einer leichten und kostengünstigen Erschließung der Vorkommen entgegen“, so die DIW-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler.

Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

  

Vorheriger Artikel:
Klimawandel beeinflusst Bauen in Biberach schon heute
Nächster Artikel:
First Solar: 155 MW Photovoltaik-Projekte in Australien

Newsarchiv

Mai 2019 April 2019 März 2019 Februar 2019 Januar 2019 Dezember 2018 November 2018 Oktober 2018 September 2018 August 2018 Juli 2018 Juni 2018 Mai 2018 April 2018 März 2018 Februar 2018 Januar 2018 Dezember 2017 November 2017 Oktober 2017 September 2017 August 2017 Juli 2017 Juni 2017 Mai 2017 April 2017 März 2017 Februar 2017 Januar 2017 Dezember 2016 November 2016 Oktober 2016 September 2016 August 2016 Juli 2016 Juni 2016 Mai 2016 April 2016 März 2016 Februar 2016 Januar 2016 Dezember 2015 November 2015 Oktober 2015 September 2015 August 2015 Juli 2015 Juni 2015 Mai 2015 April 2015 März 2015 Februar 2015 Januar 2015 Dezember 2014 November 2014 Oktober 2014 September 2014 August 2014 Juli 2014 Juni 2014 Mai 2014
 



  solarportal24.de Impressum | Neue Einträge | Top Links | Top Partner | 22.11.2024 19:00
                                                                 News_V2