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03.07.2007

Energiegipfel statt Energiezipfel

Volle Rückendeckung für ihre Energie- und Klimaziele erhält Bundeskanzlerin Angela Merkel durch die Unternehmen der Erneuerbaren Energien. „Effizienz, Klimaschutz und 20 Prozent Erneuerbare Energien - alles machbar und alles zwingend notwendig“, erklärte Frank H. Asbeck, Chef der SolarWorld AG und Teilnehmer des heutigen Energiegipfels. Das von Angela Merkel auf dem EU-Frühjahrsgipfel durchgesetzte Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien in der EU bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, müsse in Deutschland umgesetzt werden. „Damit lässt sich der Atomausstieg ebenso umsetzen wie das 40-Prozentziel zur CO2-Reduktion“, so Ulrich Schmack, Vorstand der Schmack Biogas AG und ebenfalls Energiegipfel-Teilnehmer.

„Für Frau Merkel besteht überhaupt kein Anlass, den Forderungen von Energiewirtschaft und Industrie nach Abschwächung ihrer Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien nachzugeben. Den etablierten Energieversorgern geht es nur darum, das ,goldene Ende’ ihrer alten Atom- und Kohlekraftwerke möglichst weit zu verlängern. Hier darf die Kanzlerin nicht nachgeben“, so SolarWorld-Chef Frank H. Asbeck weiter.

Das Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien in der EU bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, senke die Importabhängigkeit Deutschlands von ausländischen Energielieferungen um 15 Prozent. Um die EU-Ziele zu erreichen, hat die Branche der Erneuerbaren Energien ein Investitionspaket von 200 Milliarden Euro angekündigt. Die Zahl der Beschäftigten soll auf 500.000 verdoppelt werden.

Für den bisherigen Kraftwerkspark hat der Ausbau Erneuerbarer Energien weitreichende Konsequenzen: Im Jahr 2020 wären von den heute 19 Atomkraftwerken nur noch fünf in Betrieb. Von 21 geplanten neuen Kohlekraftwerken müssten gerade noch drei realisiert werden. Der Rest wird wegen des wachsenden Stromangebots aus Wind, Biogas und Co. unwirtschaftlich. Das erkläre die wachsenden Widerstände der großen Stromkonzerne im Vorfeld des Energiegipfels.

Bedingung für einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien sind stabile Investitionsbedingungen. So haben das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der gesetzlich festgelegte Atomausstieg bis heute Investitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro ausgelöst. Seit dem Jahr 2000 ist dadurch der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf heute 12,5 Prozent verdoppelt worden. Damit ist das Ziel der EU für 2010 in Deutschland bereits jetzt erreicht worden.

„Wir erwarten heute von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zu den vereinbarten Zielen des EU-Gipfels. 20 Prozent Erneuerbare Energien bis 2020 müssen für den weltweiten Vorreiter Deutschland selbstverständlich sein. Hierfür brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen. Im Strombereich erwarten wir eine Fortsetzung des erfolgreichen Erneuerbare-Energien-Gesetzes und ein Festhalten am Atomausstieg ohne wenn und aber. Für den Heizungsbereich brauchen wir ein Wärmegesetz für Erneuerbare Energien. Und im Verkehrssektor sind deutlich höhere Mindestanteile für Biokraftstoffe notwendig“, erklärten Schmack und Asbeck übereinstimmend.

Gleichzeitig soll die Integration der Erneuerbaren Energien in das deutsche Energienetz weiterentwickelt werden. „Wir machen unsere Hausaufgaben. Wir entwickeln erfolgreich das Kombikraftwerk Erneuerbare Energien, das in diesen Tagen in den Betrieb gegangen ist“, betonte Schmack. Das Gemeinschaftsprojekt von Schmack Biogas, SolarWorld und Enercon verknüpft dezentrale Kraftwerke für Wind, Wasser, Sonne und Biogas so miteinander, dass sie jederzeit und flexibel jeden Strombedarf liefern können.

Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien, deutschland hat unendlich viel energie (www.unendlich-viel-energie.de)

  

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