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02.08.2007

Solartaxi erreicht das Tor zu Asien

„Jetzt beginnt ein neues Kapitel: Osteuropa“, schrieb Louis Palmer in seinem Solartaxi-Tagebuch, als er vor einigen Tagen Österreich verlassen und sich Richtung Slowakei aufgemacht hatte. Über Budapest und Temeschwar, der Hauptstadt von Rumänien, wo im kurzzeitig sein Solar-Anhänger abhanden kam, und dem bulgarischen Sofia, erreicht der Schweizer Solar-Pionier Istanbul, das Tor zu Asien. Und noch immer gilt: Wer mit Rat und Tat, mit Humor und Fachwissen beim Projekt Solartaxi dabei sein will, kann sich beim Team melden. Im Begleitbus sind immer wieder einige Plätze frei.

„Melonen liegen hier am Straßenrand zum Verkauf, Autos hupen bei unserem Anblick, und die Straßen sind holpriger als bisher. Nach Bratislawa fahre ich durch eine topfebene Landschaft parallel zur Donau weiter nach Komarom, dann über die Grenze und die Donau nach Ungarn und weiter nach Tata“ beschreibt Louis Palmer seine ersten Eindrücke Richtung Osteuropa. In Ungarn hat den Schweizer und sein Team doch noch der Sommer eingeholt. „Doch die Fahrt hinein nach Budapest wird trotz Hitze ein Traum“, schreibt Palmer. Noch in der Hitze des Abends nehmen er und sein Team das Solartaxi auseinander: Der erste richtige Check. Sie erstellen eine Liste von Dingen, die sie in Budapest noch erledigen sollten: „Stoßdämpfer suchen (nicht dringend), Kleider kaufen (dringend), kühle Getränke einkaufen (superdringend)“.

Weiter geht’s Richtung Rumänien. Tagsüber zu fahren wird schlicht unmöglich - zu heiß. „Das extreme Klima dominiert alle Tageszeitungen, Temperaturen von 40 Grad Celsius waren auch in Ungarn bisher unbekannt“, schreibt der Schweizer in sein Solartaxi-Tagebuch. Also wird erst abends losgefahren und die kühlere Zeit bis Mitternacht genutzt. In Temeschwar passiert dann das erste größere Malheur: In einer engen Parkplatzeinfahrt reißt der Anhänger ab! Zum Glück ist die Deichsel genau dort gebrochen, wo sie den Berechnungen nach in diesem Fall brechen sollte. Dazu ist aber auch die Radaufhängung verbogen. Doch „nach Behandlung durch Alu-Schweißgerät und Sieben-Tonnen-Presse“ kann’s glücklicherweise MIT dem Anhänger weitergehen.

„Bulgarien und das Solartaxi – das wird keine große Liebe“ notiert Louis Palmer, als er die Grenze erreicht hat. Alle Fahrzeuge müssen bei der Einreise desinfiziert werden. Palmer versucht dem Zöllner klarzumachen, dass bei einer Sprühbehandlung mit Chemikalien viel am Solartaxi kaputt gehen könnte. Der Zöllner beharrt auf die fünf Lew (2,50 Euro) Gebühr für die Desinfektion, und lässt das Solartaxi dann den Tunnel umfahren. Weitere Begegnungen der absurden Art folgen: Im abgelegenen Hotel in den Bergen angekommen, erhalten Palmer und sein Team die Aufforderung, wieder in die Stadt zu kommen: Die Polizei will das Solartaxi „registrieren“.

Auch der Presse-Empfang in Sofia bei Bürgermeister Boyko Borissov ist für Palmer aufschlussreich: „Die Diskussion scheint ihn nur mäßig zu interessieren, er tippt auf seinem Handy herum und würdigt uns kaum eines Blickes.“ Ob denn Klimawandel in Bulgarien ein Thema sei, möchte Palmer wissen. „Schau mal“, erklärt ihm Borissov, „bei uns muss ein Rentner mit 60 Euro im Monat durchkommen. Wir haben dringendere Probleme. Die globale Erwärmung haben mit Recht die großen Industrienationen auf die Agenda gebracht. Die sollen es lösen!“ Lohnenswert ist im Solartaxi-Tagebuch übrigens noch nachzulesen, welche Dienstfahrzeuge die bulgarische Polizei fährt: beispielsweise ein Mercedes SLK Cabrio und einen knallroten Lamborghini.

Nach insgesamt 4.400 gefahrenen Solarkilometern erreicht das Solartaxi-Team Istanbul, die Stadt am Bosporus. „Nur noch eine Brücke trennt uns von Asien“, notiert Palmer. Aufgrund der extremen Hitze hatten sich Landstraßen in buckelige und holprige Pisten verwandelt. Palmer: „Unmengen an Schlaglöchern warteten darauf, unsere Achse zu brechen. Wir kamen zeitweise nur sehr langsam vorwärts, so dass der Fahrtwind kaum mehr kühlte. Doch das Solartaxi hält durch.“ Doch hat der viele Sonnenschein gerade für ein Solartaxi natürlich auch sein Gutes: Seit Wien liefern die Solarzellen Rekordmengen an Strom Die Sonnenkraft reicht mühelos, um die Hälfte der benötigten Energie selber zu produzieren. Der Rest wird aus dem Netz eingespeist, „und zwar unser eigener Solarstrom, der in der Schweiz auf dem Dach der Swisscom Zentrale produziert wird“, hält Palmer fest.

Auch in Istanbul erlebt das Solartaxi-Team eine überwältigende Hilfsbereitschaft: „Es ist sagenhaft, wie viele Geschichten man über die Hilfsbereitschaft der Menschen schreiben könnte, die uns beim „Tanken“ und Navigieren quer durch die großen und unbekannten Städte helfen. Das Engagement jedes Einzelnen ist rührend.“ In der Stadt am Bosporus legt das Solartaxi samt Team auch erst mal eine kleine Pause ein und ein Crew-Wechsel steht an. Bis dahin hatte das Solartaxi gut 40 Mitfahrerinnen und Mitfahrer. Fast alle haben auf dem Dach des Solartaxis ihre Unterschrift hinterlassen. „Wenn das so weitergeht, werden wir bis zum Ende der Reise wohl ein ganzes Dutzend Dächer verbrauchen“, scherzt Palmer. Und auch wenn er und sein (einziger) Dauer-Mitfahrer, Thomas Gottschalk, sich „irgendwie noch gar nicht vorstellen können, wie es sein wird, wenn immer wieder jemand anderes mitreist“: Weitere Mitreisende sind nach wie vor eingeladen, Louis Palmer ein Stück seines solaren Weges zu begleiten. Mehr dazu hier.

Quelle: SPIEGELonline

  

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