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04.11.2009

Solar Decathlon 2009: Team der TU Darmstadt gewinnt zum zweiten Mal

Sie haben es geschafft! Die TU Darmstadt hat beim internationalen Wettbewerb Solar Decathlon 2009 um das attraktivste und energieeffizienteste Haus seinen Titel verteidigt und erneut den ersten Platz errungen. Das Team um Architektur-Professor Manfred Hegger setzte sich als einziges deutsches Team gegen 19 andere Teams durch. Besonders überzeugt hatte die Juroren die Fassade mit einem selbst entwickelten System photovoltaischer Schindeln. Die rahmenlosen Photovoltaik Module wurden in der CISfab von Würth Solar speziell für den Solar Decathlon gefertigt.

Der Solar Decathlon ist ein alle zwei Jahre stattfindender, vom amerikanischen Energieministerium 2002 ins Leben gerufener internationaler Hochschulwettbewerb (www.solardecathlon.org). Die Teams der 20 dafür vorqualifizierten Universitäten haben die Aufgabe, ein allein mit Sonnenenergie betriebenes Wohnhaus zu planen, zu bauen und dem Wettbewerb mit insgesamt zehn Disziplinen zu stellen, der den Untertitel „Prototyp Wohnen 2015“ trägt. 

Unter dieser Maßgabe ist unter Leitung von Professor Manfred Hegger (Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen) zum zweiten Mal ein Team der Darmstädter Universität angetreten, nachdem 2007 unter gleicher Leitung die Technische Universität erstmalig diesen Wettbewerb gewinnen konnte. 

Die Häuser mit Grundflächen von jeweils zirka 75 Quadratmeter wurden von den Studenten als Bauausstellung auf der National Mall in Washington D.C. aufgestellt und in allen Disziplinen scharfen Messungen und Jurywertungen unterworfen. Parallel dazu besuchten in zehn Tagen zirka 300.000 Besucherinnen und Besucher die Ausstellung auf dem prominenten Standort zwischen Capitol und Monument, darunter auch prominente Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Neben dem deutschen Team traten 15 Mannschaften aus den USA, zwei aus Kanada, ein Team aus Puerto Rico und eines aus Spanien an. 

Die Wohnhäuser müssen im Wettbewerb den gesamten Energiebedarf für einen Zwei-Personen-Haushalt allein über die Sonnenenergienutzung bereitstellen. Alle Funktionen wie Waschen, Kochen und Warmwasserbereitstellung werden real durchgeführt, ebenso der Betrieb aller Haushaltsgeräte und der Unterhaltungselektronik. Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit müssen präzise definierte Werte einhalten. 

Das „surPLUShome“ genannte Gebäude der TU Darmstadt wartet dabei mit einem fein abgestimmten Verhältnis von Energieeinsparung, Energieeffizienz und solarer Energiegewinnung auf. Die Gebäudehülle in Passivhausqualität sorgt für geringe Energieverluste und hohe Behaglichkeit. Die in die Gebäudehülle, d.h. Dach und Wände integrierten Photovoltaik Elemente stellen die nötige Energie bereit. 

Besonders überzeugen konnte die Fassade mit einem selbst entwickelten System photovoltaischer Schindeln, die dem Haus einen ganz besonderen Ausdruck verleihen. Das Team aus Darmstadt setzte im Bereich der Photovoltaik erfolgreich auf rund 260 GeneCIS Module von Würth Solar, die rechnerisch eine Gesamt Nennleistung von 7,8 kWp erreichen. Die rahmenlosen Module mit der Sonderabmessung 1.200 x 300 mm wurden in der CISfab in Schwäbisch Hall speziell für den Solar Decathlon gefertigt.

Trotz eines voll ausgestatteten Haushaltes mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten erreicht das surPLUShome eine positive Energiebilanz. Mit einem im Verhältnis zum Bedarf 2,4 fachen Energieertrag (Washington, Darmstadt 2,0 fach) ist das Haus wegweisend für die weitere Entwicklung von Plusenergiehäusern. 

Der Wettbewerb blieb auch deshalb besonders spannend, weil nur in den ersten Tagen sonniges Wetter war. Danach erschwerten Kälte, bedeckter Himmel und Dauerregen die Ertragssituation. Das Haus des Team Germany der TU Darmstadt konnte insgesamt am meisten überzeugen. Trotz extrem ungünstiger Witterungsverhältnisse konnten insgesamt 15 Teams (2007 nur 4 Teams) eine insgesamt positive Energiebilanz aufweisen. Das Siegerhaus belegte in den Disziplinen Energiebilanz sowie thermische Behaglichkeit klar den ersten Rang.
 
Am Freitag, den 16. Oktober 2009, Ortszeit 9 Uhr war es in Washington DC soweit, der Solar Decathlon erreichte seinen Höhepunkt. Es wurden die Gewinner der letzten Disziplin „technische Umsetzung“ und darauf folgend der Gesamtsieger verkündet: Der dritte Preis ging an Team California, das Team, das bei den meisten jurybewerteten Teilwettbewerben unter den ersten drei Rängen vertreten war. Den zweiten Platz erreichte das Team der Universität Illinois at Urbana- Champaign. Mit einem Vorsprung von 11 Punkten – insgesamt 908 Punkten – konnte das Team der TU Darmstadt zum zweiten Mal in Folge den Gesamtsieg des Solar Decathlon erringen. 

Das Team Germany wird durch die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert, durch HOCHTIEF als Hauptsponsor sowie durch zahlreiche Materialsponsoren (nachzulesen auf der Internetseite www.solardecathlon2009.de) unterstützt, die die Beteiligung am internationalen Wettbewerb erst möglich machten. 

Derzeit wird das surPLUShome abgebaut, verpackt und für den Rücktransport nach Deutschland präpariert. Dort soll es dann im Frühjahr in der Kulturhauptstadt Essen stehen und die Potenziale des solaren und nachhaltigen Bauens einer breiten Öffentlichkeit demonstrieren. Als Siegerhaus steht auch zur Debatte, es am 2010 erstmalig stattfindenden Solar Decathlon Europe in Madrid als Referenzobjekt auszustellen. 

Quelle: TU Darmstadt, Würth Solar

  

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