Im solarportal24-Linkverzeichnis finden Sie schnell, einfach und kostenlos kompetente Ansprechpartner/innen für Ihre Fragen rund ums Thema Solarenergie, Erneuerbare Energien und mehr.
Architekten (22)
Berater (61)
Energieagenturen (9)
Finanzierung (17)
Forschung & Entwicklung (3)
Fort- und Weiterbildung (3)
Großhändler (54)
Handwerker (207)
Händler (69)
Komplettlösungen (22)
Medien (7)
Montagegestelle (7)
Planer (42)
private Solarseiten (15)
Solarhersteller (64)
Solarversicherungen (15)
Verbände/Vereine (13)
Versandhandel (15)
Ökologisch Bauen (12)
Mitmachen
Login / Eintrag ändern


Zurück zu den Nachrichten... Diesen Artikel ausdrucken
20.04.2011

dena: Energiewende kostet, aber es lohnt sich

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) befürwortet den Atomausstieg und hält ihn in einem Zeitraum bis 2020/2025 für machbar. Dies gibt ausreichend Zeit, um den Einstieg in eine umfassende Energiewende sozialverträglich zu gestalten und den Industriestandort Deutschland zu sichern. Der Bevölkerung dürfe aber nichts vorgemacht werden. Es gehe nicht nur um das Aufstellen von Windrädern und Solarzellen sondern um die Optimierung des gesamten Energiesystems.

Für den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Stromnetze und moderner fossiler Kraftwerke rechnet die dena nach eigenen Schätzungen mit einer Erhöhung des Strompreises um 4 bis 5 Cent pro Kilowattstunde (Cent/kWh). Das würde die Stromkosten zum Beispiel für private Haushalte um rund 20 Prozent steigern. Diese Kraftanstrengung sei für den Klimaschutz und den Atomausstieg gerechtfertigt und werde sich langfristig auszahlen.

Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Der Atomausstieg ist richtig und machbar, die Energiewende erst recht. Richtig, weil es der Klimaschutz, der Schutz vor Atomrisiken und der Wandel zu einer postfossilen Weltwirtschaft gebieten; machbar, weil Deutschland über die dafür nötige Leistungsfähigkeit und Innovationskraft verfügt. Aber diese Wende wird kein leichtes Manöver, das muss allen klar sein und klar gemacht werden. Die Strom und Energieerzeugung wird mit ihren Kraftwerken und Anlagen, Netzen und Speichern näher an die Menschen rücken, das Landschaftsbild beeinflussen, Fragen über Auswirkungen auf Natur und Umwelt aufwerfen. Wenn wir die Menschen langfristig für diese Herausforderung gewinnen wollen, müssen wir die Debatte ehrlich führen und die ganze Tragweite des Wandels samt der Kosten realistisch benennen.“

Die dena rechnet bei einem Atomausstieg bis 2020/2025 und einer forcierten Wende hin zu einer klimaschonenden, verlässlichen und risikoarmen Energieversorgung mit folgenden Kosten:

Erneuerbare Energien: Die Kosten für die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von derzeit 17 auf 38 Prozent im Jahr 2020 werden mit rund 2 Cent/kWh berechnet. Es wird unterstellt, dass 2020 rund 110.000 MW installierte Erneuerbare-Energien-Kapazitäten in Deutschland stehen: 47.000 MW Windenergie, davon 14.000 Offshore; 50.000 MW Photovoltaik

Netze: Der Um- und Ausbau der Verbund- und Verteilnetze ist mit zusätzlichen Kosten von rund 1 Cent/kWh verbunden. Darin sind auch die Kosten für die optimierte Steuerung des Netzes (Smart Meter, Smart Grids) enthalten. Auf der Höchstspannungsebene ist nach dena-Netzstudie ein Ausbau in der Größenordnung von 4.500 Kilometern erforderlich, auf der Mittel- und Niederspannungsebene nach Berechnungen des BDEW von 200.000 bis 400.000 Kilometern.

Fossile Kraftwerke: Die Kosten für die Modernisierung der konventionellen Stromerzeugung werden konservativ mit rund 1,5 Cent/kWh abgeschätzt. Die dena rechnet bis 2020 mit dem Bau von 15 bis 20 neuer Erdgas- oder effizienter Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 10.000 bis 12.000 MW. Die Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wird verdoppelt, von heute rund 11 auf 22 Prozent. In der Kostenschätzung ist die Förderung für den KWK-Ausbau mit eingerechnet. Der Betrieb von Gas- und Kohlekraftwerken wird sich immer mehr an die fluktuierende Einspeisung aus Wind- und Solarkraftwerken anpassen müssen. Sie werden insgesamt nicht mehr so stark ausgelastet sein. Dadurch erhöhen sich die spezifischen Stromerzeugungskosten in diesen Kraftwerken.

Speicher: Die Kosten für zusätzliche Speichertechnologien können heute noch nicht realistisch abgeschätzt werden, da noch nicht absehbar ist, welche Speichertechnologien bis in diesen Zeitraum einsetzbar sind. Die dena befürwortet den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken auch in Deutschland, was die einzig wirtschaftlichen Speicher aus heutiger Sicht darstellen. Es wird aber auch sehr stark über den Einsatz von Batteriespeichern diskutiert, sowohl im mobilen als auch im stationären Bereich. Aufgrund dieser unsicheren Situation werden hierfür noch keine Kostenangaben gemacht.

Bei der konsequenten Umsetzung der Energiewende wird es durch die Optimierung der Ausbaustrategie und die Ausschöpfung weiterer technischer Fortschritte zu Kostensenkungen kommen, die heute noch nicht abschätzbar sind. Beim Stromverbrauch geht die dena davon aus, dass mit einer konsequenten Strategie eine Senkung um 8 Prozent bis 2020 möglich ist. Zumindest sollte es aber gelingen, den Verbrauch auf dem heutigen Niveau zu stabilisieren.

„Die Energiewende lohnt sich“, betont Kohler. „Weltweit streben die Menschen nach Wohlstand, Komfort und Lebensqualität. Wenn Industrieländer wie Deutschland demonstrieren, wie diese Bedürfnisse klimaschonend befriedigt werden können, wird das für andere Länder ein Vorbild sein und den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit international voranbringen. Für die deutsche Wirtschaft ist Klimaschutz der Zukunftsmarkt.“

Für die Energiewende bedarf es laut dena klarer und verlässlicher Rahmenbedingungen und einer soliden Strategie. Die dena hat in den vergangen Jahren die dafür notwendigen Grundlagen geschaffen: mit den Netzstudien I (2005) und II (2010), der Kraftwerksstudie (2008, 2009), der Speicherstudie (2010) und vielfältigen Gutachten zur Energieeffizienz im Strom und Gebäudebereich. Die dena betrachtet sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite und verstärkte Vernetzung der beiden Seiten. 

Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

  

Vorheriger Artikel:
Die Energiewende braucht mehr Energieeffizienz
Nächster Artikel:
Greenpeace-Studie: Energiekonzerne verweigern Investitionen in Erneuerbare Energien

Newsarchiv

Mai 2019 April 2019 März 2019 Februar 2019 Januar 2019 Dezember 2018 November 2018 Oktober 2018 September 2018 August 2018 Juli 2018 Juni 2018 Mai 2018 April 2018 März 2018 Februar 2018 Januar 2018 Dezember 2017 November 2017 Oktober 2017 September 2017 August 2017 Juli 2017 Juni 2017 Mai 2017 April 2017 März 2017 Februar 2017 Januar 2017 Dezember 2016 November 2016 Oktober 2016 September 2016 August 2016 Juli 2016 Juni 2016 Mai 2016 April 2016 März 2016 Februar 2016 Januar 2016 Dezember 2015 November 2015 Oktober 2015 September 2015 August 2015 Juli 2015 Juni 2015 Mai 2015 April 2015 März 2015 Februar 2015 Januar 2015 Dezember 2014 November 2014 Oktober 2014 September 2014 August 2014 Juli 2014 Juni 2014 Mai 2014
 



  solarportal24.de Impressum | Neue Einträge | Top Links | Top Partner | 22.11.2024 13:57
                                                                 News_V2