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24.08.2006

Strategien gegen steigende Strompreise

In Niedersachsen sind es 29, in Nordrhein-Westfalen 108, insgesamt laut „Focus“ 519 deutsche Energieversorger, die einen Antrag auf Erhöhung der Strompreise zum 1. Januar 2007 gestellt haben. Dabei sind die 126 Stromversorger Baden-Württembergs nicht einmal mitgerechnet, weil die keine Anträge mehr stellen müssen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben bereits jetzt Probleme, ihre Energierechnungen zu bezahlen. Ein genauer Blick auf die Preise der einzelnen Stromanbieter kann helfen, Geld zu sparen.

Nahezu alle Energieversorger in NRW wollen zum Jahreswechsel ihre Strompreise erhöhen. Von 119 regionalen Versorgern haben 108 beim Düsseldorfer Wirtschaftsministerium einen Antrag für Preisaufschläge zum 1. Januar 2007 eingereicht. Die zuständigen Länderminister haben aber bereits angekündigt, die Anträge auf Strompreiserhöhungen „sehr kritisch“ prüfen zu wollen. Es könne nicht sein, dass eine Reduzierung der Netznutzungsentgelte durch überzogene Strompreiserhöhungen wieder zunichte gemacht wird. Dies wäre auch angesichts der kräftigen Gewinnsteigerungen der großen Stromversorger den Verbrauchern nicht zu vermitteln, heißt es.

Im Durchschnitt sei eine Erhöhung um sechs bis sieben Prozent beantragt worden, meldet „Focus“. Ein niedersächsischer Versorger will seine Strompreise sogar um 22 Prozent erhöhen. In Nordrhein-Westfalen sind die Strompreise seit Jahresbeginn durchschnittlich um rund 3,6 Prozent gestiegen, bundesweit geht man von durchschnittlich 7 Prozent Preissteigerung in 2006 aus.

Dabei haben Verbraucherinnen und Verbraucher schon jetzt Probleme, ihre Energierechnungen zu bezahlen. Bei den Energieversorgern summieren sich deren Schulden mittlerweile auf mehr als hundert Millionen Euro. Für den Vorsitzenden des Energieverbraucherbundes, Aribert Peters, ist das regelmäßige Drehen an der Preisschraube ein Grund für die sinkende Zahlungsmoral der Endkunden. „Für einkommensschwache Haushalte ist die Energierechnung schon mehr als die zweite Miete", sagt Christian Fronczak, Sprecher des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen.

Die Stromversorger drücken derzeit so vehement auf die Tube, weil sie Preiserhöhungen neuerdings sechs Wochen vorher öffentlich machen müssen. So soll den Kundinnen und Kunden ausreichend Zeit gegeben werden, andere Anbieter in Betracht zu ziehen. Und das sollten die auch tun. Einen Vergleich der 100 größten Stromanbieter bietet beispielsweise verivox. Bis zu 354,64 Euro können Familien (6.000 Kilowattstunden pro Jahr) und 124,61 Euro Singles (1.500 Kilowattstunden pro Jahr) bei einem klugen Stromanbieterwechsel sparen.

Einen ganz anderen Weg geht „FlexStrom“, ein konzernunabhängiger Anbieter, der vor allem über das Internet verkauft. Er bietet in Hamburg zwei Tarifmodelle an: Entweder kauft man ein gewisses Strom Kontingent ein Jahr im Voraus per Vorkasse (PrePaid) und erzielt so sehr günstige Preise. Alternativ gibt es den „Hamburgs-Best“, der wie jeder normale Stromtarif abgerechnet wird, beim Wechsel aber einmalig 100 Kilowattstunden bringt. Wer die Pakete nutzen will, sollte allerdings seinen Stromverbrauch relativ stabil einschätzen können, da nicht verbrauchte Kilowattstunden verfallen und Mehrverbrauch relativ teuer ist.

Natürlich lassen sich die Stromkosten auch noch auf ganz andere Art senken: Durch weniger Verbrauch. Energieffiziente Geräte einsetzen, Geräte nicht im Stand-by-Modus lassen, Stromsparlampen benutzen, keine ineffiziente Raumklimageräte einsetzen, im Sommer die Wäsche ohne elektrisch betriebenen Trockner trocknen, den Einsatz von elektronisch betriebenen Geräten an sich sorgfältiger prüfen – alles Möglichkeiten, Strom zu sparen und somit den Geldbeutel zu entlasten.

Quelle: dpa, verivox

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de



  

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