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25.10.2012

Erneuerbare Energie vom Land lohnt sich

Die Energiewende spielt sich vor allem im ländlichen Raum ab. Denn dort sind die Ressourcen für die Versorgung Deutschlands mit Strom Wärme und Kraftstoffen aus nachhaltiger Produktion im Überfluss vorhanden. Mit mehr als 22.000 Windrädern, rund 7.000 Biogasanlagen und weit über einer Million Photovoltaik Anlagen wird schon heute ein Großteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen.

Wie sich Investitionen in Erneuerbare Energien auch künftig rentieren, wenn das wirtschaftliche und politische Umfeld stimmt, haben Finanzexperten und Bankvorstände bei einem von der Agentur für Erneuerbare Energien ausgerichteten Pressegespräch in der Landwirtschaftlichen Rentenbank am Montagabend in Frankfurt/Main erörtert.

Eine wichtige Institution für Finanzierungen rund um Erneuerbare Energien im ländlichen Raum ist die Landwirtschaftliche Rentenbank. Rund 16 Milliarden Euro haben allein die Landwirte laut Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes in den vergangenen drei Jahren in Erneuerbare Energien investiert. „Der ländliche Raum als Schauplatz der Energiewende nimmt für die dezentrale Versorgung Deutschlands mit umweltfreundlicher Energie schon heute eine Schlüsselrolle ein“, resümierte der Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Dr. Horst Reinhardt. Allein im ersten Halbjahr 2012 belief sich das Neugeschäft mit Programmkrediten im Bereich Erneuerbare Energien bei der Rentenbank auf rund 853 Millionen Euro; das entsprach knapp 30 Prozent des Gesamtvolumens.

Im Zuge der Veränderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit seinen Einspeisevergütungen haben es Investorinnen und Investoren bei der Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien in diesem Jahr mit vielen Anpassungen zu tun gehabt, die auch das Investitionsklima beeinflussen. Schätzungen veranschlagen indes das für die Energiewende notwendige Investitionsvolumen auf jährlich etwa 25 Milliarden Euro für Erneuerbare Energien. Bei der Finanzierung spielen Institute wie die Deutsche Kreditbank AG (DKB) eine wichtige Rolle.

„Die Erneuerbaren Energien sind für uns ein Wachstumssektor, in dem wir uns erfolgreich strategisch positioniert haben“, sagte Stefan Unterlandstättner aus dem Vorstand der DKB. Er verantwortet dort unter anderem die Geschäftsbereiche Landwirtschaft und Erneuerbare Energien. „Die Erzeugung von Strom Kraftstoffen und Wärme aus regenerativen Quellen wird für immer mehr Landwirte zu einem zweiten Standbein, das angesichts volatiler Agrarmärkte für eine zweite Einkommensquelle sorgt. Gemeinschaftsprojekte zum Ausbau Erneuerbarer Energien schaffen darüber hinaus Partnerschaften zwischen Landwirten und ihren Nachbarn im ländlichen Raum“, erläuterte Unterlandstättner die Bedeutung einer dezentralen Energieproduktion.

Wie Prof. Dr. Heinrich Degenhart von der Leuphana Universität Lüneburg betonte, erfordert die Umsetzung der Energiewende den Zubau zahlreicher kleiner dezentraler Kraftwerke für Erneuerbare Energie. „Beteiligungsmodelle steigern die Akzeptanz dieser Anlagen bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, nicht zuletzt weil sie die Wertschöpfung in der Region halten. Als erfolgreiches Beteiligungsmodell erweisen sich Energiegenossenschaften. Seit 2008 sind in Deutschland rund 600 neue Energiegenossenschaften gegründet worden“, umriss Degenhart die Entwicklung.

Markus Lentz, Analyst bei der Ratingagentur Scope, wies auf die große Bandbreite an Investment-Möglichkeiten hin, die für Geldanlagen im Bereich Erneuerbare Energien mittlerweile zur Verfügung stehen. „Eine wichtige Rolle dabei spielen die Geschlossenen Fonds. Diese investieren schon seit mehr als zehn Jahren in Erneuerbare Energien. Ein Comeback erleben derzeit Windkraftfonds. Ein weiterer aktueller Trend ist die Investition in Wasserkraftwerke. Aber auch Solarenergiefonds sind trotz Förderkürzungen weiter am Markt“, sagte Lentz. Er ermunterte potenzielle Anlegerinnen und Anleger, sich über die Anlageprodukte vorab gut zu informieren.

Die Voraussetzungen für erfolgreiche Investitionen auf dem Markt für Erneuerbare Energien sind prinzipiell weiterhin gut. Davon geht auch der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer, aus. „Der gesetzlich verankerte vorrangige Netzzugang und die kalkulierbaren Einspeisevergütungen für Strom aus Erneuerbaren Energien schaffen Verlässlichkeit, die gerade in unsicheren Zeiten von den Investoren benötigt werden“, unterstreicht Vohrer.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien


  

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