Im solarportal24-Linkverzeichnis finden Sie schnell, einfach und kostenlos kompetente Ansprechpartner/innen für Ihre Fragen rund ums Thema Solarenergie, Erneuerbare Energien und mehr.
|
31.01.2013 |
Deutschland braucht keinen ausländischen Atomstrom
Nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken im März 2011 sind die Importe von Atomstrom in Deutschland nicht angestiegen. Zu diesem Schluss kommt eine heute veröffentlichte Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Die Studie widerlegt damit die oft vorgebrachte Behauptung, der Atomausstieg in Deutschland würde durch mehr Atomkraftimporte konterkariert. „Keiner kann mehr mit der falschen Behauptung Stimmung machen, ausländische Atomenergie habe die deutsche ersetzt“, sagt Niklas Schinerl, Energieexperte von Greenpeace.
Die Zahlen belegen: Der Stromaustausch mit Tschechien – einem Land mit erheblichem Atomkraftanteil – veränderte sich kaum. Zwar floss aus Frankreich im Jahr 2011 etwas mehr Strom nach Deutschland, allerdings in einem Umfang von nur einem Prozent der deutschen Stromerzeugung, und ohne dass die Produktion der französischen Atomkraftwerke angestiegen wäre. Der größte Teil der Importe aus Frankreich wurde in Nachbarländer wie die Schweiz weitergeleitet. Schon im Jahr 2012 lieferte Frankreich weniger Strom nach Deutschland als vor dem Atomausstieg.
Entscheidender Treiber für Importe und Exporte ist der aktuelle Preis an der Strombörse, nicht etwa ein angeblich drohender Versorgungsengpass. „Ausschlaggebend ist die Kostenoptimierung des Kraftwerkeinsatzes am europäischen Strommarkt. Die Kraftwerke mit den niedrigsten Produktionskosten kommen zuerst zum Zuge“, sagt Charlotte Loreck, Autorin der Studie und Energieexpertin am Öko-Institut. „An diesem Mechanismus hat auch die Stilllegung von acht AKW nichts geändert.“
Deutschland hat die Kapazitäten, den eigenen Energiebedarf zu decken und darüber hinaus Strom ins Ausland zu liefern. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) exportierte Deutschland im Jahr 2012 so viel Strom wie nie zuvor. „Der internationale Handel mit Strom ist in letzter Zeit zu Unrecht in Verruf gekommen. Denn Importe und Exporte sorgen für zusätzliche Flexibilität – ein großer Vorteil beim Ausbau der Erneuerbaren Energien“, sagt Schinerl.
Traditionell hat Deutschland vor dem Atomausstieg im Sommer mehr Strom importiert als exportiert. Doch im Jahr 2012 exportierte Deutschland – erstmals seit zehn Jahren – auch im Sommer Strom Grund dafür ist auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Photovoltaik: Deutschland lieferte im Sommer 2012 den meisten Strom in den frühen Nachmittagsstunden ins Ausland.
Ursache des Stromüberschusses sind die deutschen Kohlekraftwerke, die sich eher schwerfällig auf den kurzfristigen Energiebedarf einstellen können und aus betriebswirtschaftlichen Gründen weiterlaufen. Billige CO2-Zertifikate begünstigen den klimaschädlichen Kohlestrom. „Die EU muss über den EU-Emissionshandel den CO2-Preis anheben; die Bundesregierung muss den Kohleausstieg per Gesetz verordnen. Dann werden flexible Gaskraftwerke die Kohleblöcke ersetzen – und Gas bildet die Brücke zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien“, sagt Schinerl.
Studie „Auswirkungen des deutschen Kernenergie-Ausstiegs auf den Stromaustausch mit den Nachbarländern“ des Öko-Instituts www.oeko.de/oekodoc/1634/2013-004-de.pdf
Quelle: Öko-Institut e.V., Büro Berlin
|
|
Vorheriger Artikel: Klimawandel und Biodiversität: Folgen für Deutschland | Nächster Artikel: Phoenix Solar AG stellt Leuchtturmprojekt in Saudi-Arabien fertig |
Lesen Sie hierzu auch ähnliche Artikel:
Studie: Atomausstieg beeinflusst Strompreise kaum (03.07.2012)
„Schwarzbuch Kohlepolitik“ schlägt Wellen (26.04.2013)
Studie: Preisverfall bei CO2-Zertifikaten treibt EEG-Umlage in die Höhe (14.11.2012)
Greenpeace-Analyse der aktuellen Atomdebatte: „Das Lügen geht weiter“ (21.03.2011)
Greenpeace: Energiegipfel muss Votum der Bevölkerung berücksichtigen (21.03.2013)
Greenpeace: Deutsche Bahn kann auf Ökostrom umsteigen (01.12.2011)
„Öko-Strom“ ist nicht gleich Öko-Strom (08.10.2009)
Greenpeace: „Von der Klimakanzlerin zur Kohlekanzlerin“ (12.06.2013)
Umfrage: Mehrheit glaubt nicht, dass Atomausstieg zu höheren Strompreisen führt (14.07.2009)
Greenpeace-Studie: Industrie zahlt zu wenig für Energie (14.06.2012)
|
Newsarchiv
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
|
|
|