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25.07.2007

Klimawandel für Unternehmen zu einem heissen Thema geworden

Die führenden Unternehmen in Europa erwarten, dass der Klimawandel in absehbarer Zukunft zum Topthema der Unternehmensagenda aufsteigt. So schnellte der Klimawandel der im Jahre 2002 auf der „sozialen Agenda“ der grossen Unternehmen in Europa noch auf dem 8. Platz stand, inzwischen auf den 4. Platz. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die im Frühjahr bei 200 grossen Unternehmen in Europa durchgeführt wurde. Die Untersuchung zielte speziell auf das Thema CSR (Corporate Social Responsibility, soziale Unternehmensverantwortung) ab.

Insbesondere Unternehmen, die soziale Fragen mit ihrer eigenen Finanzleistung verbinden konnten, sind im Bereich CSR sehr aktiv. Es stellt sich heraus, dass eine wachsende Zahl europäischer Unternehmen ihre staatsbürgerliche Verantwortung sehr ernst nimmt. Die sozial engagierteren Unternehmen sind eher bereit, ihre Führungskräfte bei sozialen Problemen zur Rechenschaft zu ziehen. 

Die Forscherinnen und Forscher stellten fest, dass „in der Vergangenheit die Aufmerksamkeit, die CSR geschenkt wurde, sehr stark vom Engagement einzelner Führungskräfte oder des CEO abhing. Doch ist heute eine wachsende Zahl europäischer Unternehmen bereit und in der Lage, in strukturierter Art und Weise als guter Unternehmensbürger zu handeln. Zunehmend sehen Unternehmen in CSR auch eher eine Gelegenheit und nicht so sehr eine Bedrohung. Das ist eine sehr ermutigende Entwicklung.“

Zuvor machten Interessengruppen und nicht-staatliche Organisation Druck auf Unternehmen, damit sie ihre CSR-Leistung verbesserten. Doch heute bekommen Unternehmen von ihren eigenen Aktionär/innen und Kund/innen fast genauso viel Druck. Hinzu kommt, dass CSR für das Unternehmen auch zunehmend bei der Einstellung und Bindung hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bedeutung gewinnt. Dies gilt auch für die Abgrenzung gegenüber anderen Mitbewerbern auf dem Markt. 

Auf die Frage nach ihren Strategien bezüglich verschiedener sozialer Themen, z.B. Korruptionsbekämpfung, Klimawandel fairer Wettbewerb und faire Beschaffung, Arbeitsbedingungen und Armut, steht bei den Unternehmen die Korruptionsbekämpfung, wie dies traditionsgemäss der Fall ist, immer noch an erster Stelle. Gleich darauf folgen transparente Geschäftspraktiken.

An dritter Stelle der Liste der sozialen Belange im Unternehmen stehen Gesundheit und Sicherheit. In kurzem Abstand folgen Klimawandel und Arbeitsbedingungen. Weiter unten auf der Agenda stehen Themen wie Einkommensgleichheit und gerechter Lohn, fairer Handel und faire Beschaffung, ökologische Vielfalt und Bildung. Und Unternehmen geben jetzt dem allgemeinen Problem der Armutsbekämpfung die niedrigste Priorität.

Die Untersuchung zeigte auch, dass Großunternehmen in Europa eine breite Palette von Hilfsmitteln einsetzen, um ihre staatsbürgerliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Beinahe alle großen Unternehmen haben ihren eigenen Verhaltenskodex aufgestellt und über die Hälfte lässt die Belegschaft zum Thema CSR schulen. Unternehmen gehen zunehmend Partnerschaften mit Dritten ein, um sozial aktiver zu werden. Eindrucksvolles Beispiel: ein Drittel der Großunternehmen hat den Dialog mit Interessensgruppen zum Thema Klimawandel begonnen.

Die Untersuchung wurde von Prof. Dr. Muel Kaptein, Prof. Dr. Rob van Tulder, Linda Kooning und Laurens van Vliet von der Abteilung für Business-Society Management der RSM Erasmus Universität durchgeführt. Muel Kaptein und Linda Kooning sind auch für KPMG tätig. 

Quelle: ppenergie

  

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