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29.08.2007

dena: Zuschüsse für Solarthermie und Pellets erschwert

Mit dem neuen Klimaschutzpaket der Bundesregierung werden die Hürden für staatliche Investitionszuschüsse zu Solarthermie Anlagen und Pelletholz-Heizungen höher gesetzt. Das bestätigte der Chef der Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler, am Sonntag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. „Heute bekommt der Investor die Förderung aus dem Marktanreizprogramm vom ersten Euro an mitfinanziert“, sagte der Energie-Berater der Bundesregierung. „Künftig zahlt er bis zu 10 oder 15 Prozent allein und bekommt erst oberhalb dieser Schwellen eine Förderung.“

Dies sei die Folge des geplanten Wärmegesetzes. Es sehe für die Versorgung von Neubauten einen Mindestanteil erneuerbarer Heizenergien von 15 Prozent vor und bei grundlegenden Sanierungen der bestehenden 17 Millionen Wohngebäude von 10 Prozent. Die neue Regelung sei logisch, weil der Staat hier die teilweise Nutzung erneuerbarer Energien über Ordnungsrecht durchsetze und dazu nicht auch noch Geld in die Hand nehme. 
 
Dennoch kritisierte Kohler diese Festlegung auf 10 Prozent: „Da greift der Staat zu stark ein.“ Es sollte den Bürgerinnen und Bürgern überlassen bleiben, ob sie den Energieverbrauch und Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) mit Hilfe erneuerbarer Energien oder der Wärmedämmung herunterdrücken wollten. Für Neubauten halte er dagegen die 15 Prozent „für unproblematisch“.

Über die Ausgestaltung der Förderung sei in den nächsten Wochen noch zu beraten. Das Anreizprogramm soll laut Regierungsbeschluss von jetzt 213 Millionen auf bis zu 350 Millionen Euro aus Mitteln des CO2-Zertifikateverkaufs verstärkt werden. Auch über das energiepolitische Programm der Gebäudesanierung müsse noch verhandelt werden. 

Die dena hat errechnet, dass im Zeitraum 2003 bis 2020 im Gebäudebereich bis zu 20 Prozent des heutigen Wärmebedarfs gespart werden können. Das verringere den klimaschädlichen CO2-Ausstoß um mindestens 70 Millionen Tonnen jährlich und lohne sich für Eigentümer/innen und Mieter/innen ebenso wie das Stromsparen bei Haushaltsgeräten – auch wenn sich die hohen Gebäudesanierungskosten erst längerfristig rentierten.  

Kohler: „Wir können 10 Prozent des heutigen Stromverbrauchs einsparen. Und davon kommen allein 16 Prozent durch effiziente Beleuchtung.“ Im Verkehrsbereich rechnet die Agentur im Zeitraum 2003 bis 2020 mit einer Spritverbrauchssenkung um 5 Prozent.

Besondere Einsparungen erwartet die dena von der Wärmedämmung und neuen Heiztechnologien. Wichtiger Baustein ist die neue Einsparanforderung bei der Raumwärme von 30 Prozent ab 2008 oder 2009. Dies sei technisch „heute schon ohne weiteres erreichbar“, so Kohler. Mit der erneuten Verschärfung um 30 Prozent von 2012 an werde der Niedrighaus-Energiestandard erreicht. 

Danach komme es bei ersten Projekten beispielhaft zu folgendem Ergebnis: In einem Einfamilienhaus sei bei Investitionen von 44 000 Euro der Heizenergieverbrauch pro Jahr von 44 000 Kilowattstunden um rund 70 Prozent auf 13 000 Kilowattstunden (KWh) gesenkt worden. Die Heizkosten wurden um 64 Prozent auf rund 1000 Euro gesenkt. Die für 30 Jahre reichende Investition amortisiere sich nach knapp 20 Jahren.

Energiesparlampen senken den Stromverbrauch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lebensdauer im Vergleich zur Glühlampe um 82 Prozent und die Stromkosten um rund 78 Prozent, rechnet die dena vor.

Bei einem energiesparenden Kühlschrank der Klasse A++ mit einem Anschaffungspreis von 599,95 Euro kam es hier zur Ersparnis von 268,80 Euro im Vergleich zu einem stromfressenden A-Gerät. Dieses war zwar für 479,95 Euro zu haben, verbrauchte im Jahr aber 346 KWh statt der 202 KWh des Konkurrenzgerätes. Auch bei vielen anderen Geräten wie Handys für Jugendliche soll die Aufklärung verstärkt werden.

Statt stromfressender Nachtspeicher-Heizungen, die zügig vom Markt verschwinden sollen, wird laut Kohler an Systemen gearbeitet, die mit Hilfe „intelligenter Messgeräte“ je nach Wetterlage, Kapazitäten und Bedarf Windenergie in Stromheizungen speichern.

Quelle: dpa, verivox

  

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