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18.10.2007

Schavan: „Klimawandel als Innovationsmotor“

Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan will die Forschung im Klimabereich „massiv ausbauen“. Auf dem 2. Klima-Forschungsgipfel in Berlin stellte sie am Dienstag eine Hightech-Strategie zum Klimaschutz vor. Diese sieht vor, die wichtigsten Kräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft zu bündeln, und vor allem mehr Geld in den Kampf gegen den Klimawandel zu stecken. Insgesamt präsentieren sich auf dem 2. Klima-Forschungsgipfel vier Innovationsallianzen, die direkt vor der Umsetzung stehen. Eine davon widmet sich beispielsweise der Entwicklung von organischen Fotovoltaik Materialien.

Gemeinsam mit den Partnern des vom Ministerium initiierten Klimadialogs und in Zusammenarbeit mit acatech, der zukünftigen Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, stellte Annette Schavan am 16. Oktober 2007 in Berlin die Hightech-Strategie zum Klimaschutz vor, die nach den Worten der Ministerin die wichtigsten Kräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft bündelt – und zudem mehr Geld im Kampf gegen den Klimawandel bedeutet: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird in den nächsten zehn Jahren eine Milliarde Euro zusätzlich für Klimaschutz investieren. Die Wirtschaft sei schon jetzt bereit, eine doppelt so hohe Summe aus eigenen Mitteln beizusteuern, sagte Schavan.

„Der Klimawandel erfordert entschlossenes Handeln“, so die Ministerin. „Und wir wissen von den Wissenschaftlern sehr genau, was wir zu tun haben: Schnell die Treibhausgasemissionen senken, die Energieeffizienz deutlich steigern und den Anteil erneuerbarer Energien stark erhöhen. Mit der Hightech-Strategie zum Klimaschutz stellen wir jetzt die richtigen Weichen.“

Dabei ist Klimaschutz nach den Worten Schavans eine große Chance für die Wirtschaft: „Die Industrie in Deutschland muss in Sachen Klima eine Vorreiterrolle übernehmen.“ Das könne gelingen, weil die Hightech-Strategie die Themen aufgreife, die technologische Durchbrüche erwarten lassen und Markt- und Exportchancen bieten. „Die Hightech-Strategie fördert die schnellere Umsetzung von der Idee in die Anwendung. Sie verbindet Klimaschutz mit Innovationen, die Arbeitsplätze schaffen und Wohlstand sichern.“

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden sich im Kampf gegen den Klimawandel vor allem zwei Themenkomplexen stellen. Zum einen werden sie Technologien entwickeln, die den Ausstoß von Treibhausgasen senken – und damit die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Zum anderen geht es um Technologien, die helfen, sich an den zum Teil nicht mehr vermeidbaren Klimawandel anzupassen.

Auf dem 2. Klima-Forschungsgipfel präsentieren sich vier Innovationsallianzen, die direkt vor der Umsetzung stehen, mit Partnern aus Industrie und Forschungseinrichtungen. Eine Allianz widmet sich der Entwicklung von organischen Fotovoltaik Materialien. Diese gelten als Alternativen zu dem in der herkömmlichen Solartechnik eingesetzten teuren Silizium und eröffnen deutschen Unternehmen weltweit neue Absatzchancen.

Eine weitere Innovationsallianz beschäftigt sich mit neuen Möglichkeiten bei der Speicherung von Energie. Weitere Themen der Innovationsallianzen sind eine weiterentwickelte Elektronik im Auto, die den Spritverbrauch senken soll und eine automatische Kommunikation zwischen Fahrzeugen für einen besseren Verkehrsfluss. 

Das BMBF fördert diese vier Allianzen mit insgesamt 220 Millionen Euro, die industriellen Partner stellen 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Eine weitere Allianz mit Partnern aus der Energiewirtschaft wird Technologien entwickeln und zur Marktreife bringen, die das Abscheiden und Speichern von Kohlendioxid ermöglichen.

Ein weiterer Zusammenschluss soll dem Klimawandel entschlossen entgegentreten: Führende Finanzdienstleister gründeten anlässlich des zweiten Klima-Forschungsgipfels das „Finanz-Forum: Klimawandel“. Die Vertreterinnen und Vertreter der Finanzwirtschaft betonten die wirtschaftliche Bedeutung der „Hightech-Strategie zum Klimaschutz“ sowie der Klimaforschung: „Die Umsetzung von Innovationen in neue Produkte und Leistungen erfordert die Finanzierung und Versicherung von Investitionen. Von einer guten Zusammenarbeit profitieren also alle Seiten.“

Zu den zentralen Aufgaben für die Zukunft gehört es nach Meinung des BMBF, die Zusammenarbeit zwischen wirtschaftlicher, technischer und naturwissenschaftlicher Forschung und Entwicklung zu stärken. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sollen die entsprechenden naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Analysen und Informationssysteme weiterentwickelt werden. Die Initiatoren der Finanzwirtschaft betonen die Notwendigkeit klarer und langfristiger politischer Rahmenbedingungen. Für die Weiterentwicklung und Umsetzung einer effizienten und effektiven Klimapolitik sagen sie der Bundesregierung ihre Unterstützung zu.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

  

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