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29.10.2007 |
Fotovoltaik: Grundsteinlegung für WACKER SCHOTT Solar GmbH in Jena
Die Wacker Chemie AG (München) und die SCHOTT AG (Mainz) legten heute in Jena für ihr Gemeinschaftsunternehmen WACKER SCHOTT Solar GmbH den Grundstein für eine neue Produktion von Siliciumwafern für die Solarindustrie. Die beiden Partner bauen bis April 2008 mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro die erste Stufe ihrer gemeinsamen Waferfertigung in Jena auf und schaffen damit zunächst 140 neue Arbeitsplätze am Standort. Die Produktionskapazität soll bereits zum Jahresende 2008 rund 100 Megawatt (MW) pro Jahr betragen.
In der neuen Fertigung in Jena komme die bewährte Technologie zur Herstellung von Wafern zum Einsatz, heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung der beiden Unternehmen. Dabei werden die einzelnen Waferscheiben aus multikristallinen Siliciumblöcken (Ingots) gesägt. In dem zweigeschossigen Gebäude stehen 7.560 Quadratmeter Fläche für die Produktionsanlagen zur Verfügung.
Vor wenigen Wochen hatten die zum Konzern der Schott AG gehörende hundertprozentige Tochtergesellschaft Schott Solar GmbH und die Wacker Chemie AG zwei Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung und zum Vertrieb von Siliciumwafern für die Solarindustrie gegründet. Geschäftsführer sind Dr. Patrick Markschläger von Schott und Axel Schmidt von Wacker.
In den kommenden Jahren wollen Schott und Wacker an den Standorten Jena (Thüringen) und Alzenau (Bayern) gemeinsam insgesamt rund 370 Millionen Euro investieren und damit mindestens 700 neue Arbeitsplätze schaffen. Bis 2012 ist geplant, die gesamte Fertigungskapazität für Solarwafer schrittweise auf rund ein Gigawatt pro Jahr zu erweitern. Damit will das Gemeinschaftsunternehmen einer der fünf größten Hersteller von Solarwafern weltweit sein.
Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes der Schott AG, sagte anlässlich der Grundsteinlegung: „Die Partnerschaft mit Wacker hat für uns große Bedeutung. Die gesicherte Versorgung mit dem derzeit weltweit knappen Solarsilicium ist eine wichtige Vorraussetzung für die ehrgeizigen Wachstumsziele der Fotovoltaik Aktivitäten von Schott Solar. Das Joint Venture wird zusammen mir unserem zur Zeit laufenden Kapazitätsausbau für Zellen und Module in Alzenau und in der Tschechischen Republik sowie dem geplanten Ausbau in USA wesentlich dazu beitragen, die Stellung von Schott Solar als einem der weltweit führenden Hersteller von Fotovoltaik Solarstrom-Komponenten zu stärken und auszubauen. Auch für unseren Standort Jena bedeutet die Ansiedlung des Joint Ventures Wacker Schott Solar eine ernorme Stärkung.“
Dr. Peter-Alexander Wacker, Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG, unterstrich in seiner Festansprache die strategische Bedeutung des Gemeinschaftsunternehmens für den Münchner Chemiekonzern: „Die Vorwärtsintegration in die Produktion von Solarwafern gemeinsam mit einem starken Partner ist ein konsequenter Schritt zum weiteren Ausbau unserer Wertschöpfung im Wachstumssegment Photovoltaik Als weltweit zweitgrößter Anbieter von Polysilicium und einer der führenden Hersteller von Siliciumwafern für die Halbleiterindustrie haben wir beste Voraussetzungen, um das neue Gemeinschaftsunternehmen erfolgreich am Markt zu etablieren.“
Wacker wird eigenen Angaben zufolge die Wacker Schott Solar GmbH mit dem polykristallinen Reinstsilicium beliefern, aus dem die Wafer gefertigt werden. Den größten Teil der in dem Gemeinschaftsunternehmen hergestellten Wafer verarbeitet Schott Solar selbst zu Solarzellen weiter. Solarwafer werden aber auch an andere Hersteller von Solarzellen vermarktet, um Wachstumschancen und damit verbundene Skaleneffekte zu nutzen. Dazu haben die beiden Partner ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen für den Vertrieb gegründet, die Wacker Schott Solar Vertriebs GmbH.
Am Eigenkapital der Produktionsgesellschaft Wacker Schott Solar GmbH sind Wacker und Schott mit jeweils 50 Prozent beteiligt, während bei der Vertriebsgesellschaft Wacker 51 Prozent und Schott 49 Prozent der Anteile halten, so die beiden Unternehmen. Neben der jetzt in Jena im Aufbau befindlichen Waferfertigung seien auch bereits bestehende Anlagen von Schott zur Fertigung von Solarwafern in Alzenau sowie bestehende Anlagen zur Herstellung von multikristallinen Siliciumblöcken (Ingots) in Jena Bestandteile des Produktions-Joint-Venture.
In der SmartSolarFab® in Alzenau werden Wafer nach dem von Schott weiterentwickelten EFG-Verfahren (Edge defined Film-fed Growth) hergestellt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Fertigung durch Sägen eines Siliciumblockes in einzelne Waferscheiben wird bei dem EFG-Verfahren das Silicium-Ausgangsmaterial in Form eines hohlen Oktagons (achteckige Röhre) direkt aus der Siliciumschmelze gezogen. Ein Laserstrahl schneidet hieraus die Wafer.
Quelle: Schott AG, Wacker Chemie AG
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