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12.10.2012

Der Markt für Solarspeicher kommt in Bewegung

Im Fokus des ersten „Storage & Solar Briefing“ standen die technische und wirtschaftliche Machbarkeit und die Notwendigkeit von Förderungen für Solarspeicher. Während die Politik ihre Bereitschaft signalisiert, diese Technologie voranzutreiben, warnen einzelne Teilnehmer vor einer Überregulierung. Aus den Entwicklungen der Photovoltaik Märkte will man lernen. Das Ziel muss ein stabiler und nachhaltiger Markt sein, so das Marktforschungsunternehmen EuPD Research.

Am 10. Oktober 2012 trafen sich zum ersten Mal in Stuttgart Vertreter aus Industrie, Politik und Energiewirtschaft, um im Rahmen des EuPD Research „Market Briefings“ über die aktuellen Technologien der Stromspeicherung, die Marktentwicklung dieses Segments und über die gesellschaftlichen, politischen und technologischen Herausforderungen zu diskutieren. Beim ersten „Storage & Solar Briefing 2012“ stand für die rund 90 Teilnehmer, Redner und Panelisten der Austausch über technisch machbare und wirtschaftlich realisierbare Anwendungen für die Photovoltaik Branche, im Besonderen für Solaranlagen privater Endkund/innen, im Mittelpunkt. Mitinitiiert wurde das Briefing von der Intersolar Europe.

„Es liegt an uns, diesen Markt richtig zu gestalten“, gab Harm Haarlink, verantwortlich für das Business Development beim niederländischen Unternehmen Nedap Energy Systems, seinen Mitstreitern vom Podium aus mit auf den Weg. Die Marktentwicklung der Photovoltaik mit ihren vorzeigbaren Erfolgen, aber auch mit ihren aktuellen Schwierigkeiten bildete gewissermaßen die Grundlage der ganztägigen Konferenz. Martin Ammon, Senior Research Manager des Marktforschungsunternehmens EuPD Research, gab dazu einleitend einen umfassenden Überblick über Marktpotentiale für Speicherlösungen und zeigte auf, welche Ländermärkte für Solarspeicher besonders attraktiv sind und künftig sein werden.

Die Schwierigkeiten der mangelnden Grundlastfähigkeit, die Diskussionen über die hohen Kosten von Solarstrom und die Problematik von tageszeitlichen und saisonalen Schwankungen in der Energieerzeugung brachte auch Gaetan Masson, Head of Business Intelligence des Europäischen Industrieverbands EPIA, auf den Punkt. „Solarstrom muss besser an den tatsächlichen Verbrauch in den einzelnen Ländern angepasst werden. Dafür brauchen wir wettbewerbsfähige Speicherlösungen, und die brauchen wir noch in dieser Dekade“, so Masson.

Auf diesem Weg unterstützt auch Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbands der Solarwirtschaft, die Industrie. Man setze sich mit Nachdruck für eine verbindliche politische Unterstützung im Rahmen eines Förderprogramms auf Bundesebene ein, so Mayer im Namen des BSW-Solar. „Unsere Ziele sind, als Industrie einen Beitrag zur notwendigen Netzstabilität zu leisten und als Verband ein Förderprogramm schon ab Anfang 2013 auf Bundesebene zu forcieren. Wichtig ist ein verlässliches Budget über die nächsten vier Jahre, um Entwicklungen voranzutreiben“, so Jörg Mayer. Aus Berlin brachte Mayer erste „positive Signale der Politik in dieser Richtung“ mit.

Auch Karl Greißing, Leiter der Abteilung Energie im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, unterstrich die Bereitschaft seines Bundeslandes, an der Gestaltung der Rahmenbedingungen aktiv mitzuwirken. Strittig ist innerhalb der Branche allerdings, wie die Unterstützung der Politik aussehen soll. Diskutiert wurden etwa gezielte Förderungen im Bereich der Forschung und Entwicklung, mögliche Einmal-Zahlungen an die Käufer von Solarspeicher und Aufschläge über ein System der Einspeisetarife.

Obwohl sich die Branche mit großer Mehrheit für eine Unterstützung durch die Politik in Form von Förderungen aussprach, gab es auch Stimmen, die für eine Zurückhaltung der Politik plädieren. Harm Haarlink von Nedap Energy Systems, warnte vor einer staatlichen Überregulierung und zog Parallelen zu vereinzelten Auswüchsen in der Photovoltaik „Wir müssen aufpassen, dass nicht zu viele Unternehmen auf den Markt drängen, die auf die Schnelle Kasse machen wollen. Solche „Cowboys“ haben wir bei manchen Modulproduzenten erlebt. Das Ziel muss ein stabiler und nachhaltiger Markt sein“, so Haarlink, der mit dem Nedap Power Router bereits seit 2009 ein, aus Sicht seines Unternehmens, konkurrenzfähiges Produkt im Markt platziert hat.

Einig waren sich alle Teilnehmer, dass Speicherlösungen für die Fortentwicklung des Photovoltaik Marktes von entscheidender Bedeutung sind. Auch die Notwendigkeit eines schnellen und verlässlichen Ausbaus des Speichermarktes wurde von der Mehrheit der Teilnehmer gefordert. Lediglich auf die Frage, was man aus Fehlern anderer Branchen lernen könne, blieben Referenten und Panelisten eine Antwort schuldig. Stoff, der auf dem EuPD Research „Storage & Solar Briefing 2013“ diskutiert werden kann.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Intersolar Europe als Co-Initiator, vom Emissionshaus Wattner und dem Investment Center Ostbrandenburg ICOB. Ein Dank der Veranstalter geht auch an den BSW-Solar, das Deutsche CleanTech Institut, Berlin Solar Network, IPVEA, die globale Netzwerkinitiative Joint Forces for Solar, Solar Valley Mitteldeutschland, Solar Input und den VDMA sowie an die Medienpartner pv magazine und Sund & Wind Energy. 

Quelle: EuPD Research

  

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