VKU: „Energiewende ist Gemeinschaftswerk“
Eine transparente und ehrliche Kommunikation der Bundesregierung mit den Bürgerinnen und Bürgern fordert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem auch zahlreiche Stadtwerke angehören. Es reiche nicht, Privilegien zu beschließen, die Erklärung notwendiger Strompreis-Erhöhungen dann aber den Energieversorgern zu überlassen. „Viele Ausnahmen und Sonderregelungen verteuern das System für die privaten Haushalte, für Gewerbetreibende sowie für kleine und mittlere Unternehmen zusätzlich. Das geht zu Lasten der Akzeptanz der Energiewende. Das darf aber nicht sein, weil das Projekt ein Gemeinschaftswerk ist. Und das gehört auf sehr breite Schultern gestellt“, so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des VKU.
Gestern haben die vier für die Verwaltung der Förderzahlungen zuständigen Übertragungsnetzbetreiber die neue EEG Umlage bekannt gegeben. Die Umlage erhört sich von derzeit 3,59 Cent pro Kilowattstunde zum 1. Januar 2013 auf 5,28 Cent, ein Anstieg von 47 Prozent. Viele Stadtwerke sehen sich deshalb gezwungen, darauf mit Strompreiserhöhungen zu reagieren. Dazu Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): „Wir brauchen eine transparente und ehrliche Kommunikation. Die Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, was auf sie zukommt und mit wie viel Geld sie die Erneuerbaren Energien unterstützen.“ Hier müsse die Politik mehr tun. Es reiche nicht, Privilegien zu beschließen, die Erklärung notwendiger Preiserhöhungen den Energieversorgern aber allein zu überlassen.
Reck: „Die Stadtwerke in Deutschland stehen voll hinter dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir plädieren aber dafür, die Verbraucherinteressen nicht aus dem Auge zu verlieren. Strom sollte für alle Bevölkerungsgruppen und die Wirtschaft bezahlbar bleiben“, so Reck. Als Gesetz zur Technologieneinführung sei das EEG ein Erfolg gewesen. „Der Anteil von 25 Prozent ist natürlich ein Erfolg, allerdings ein Erfolg mit Schattenseiten: Wir brauchen eine Anpassung in Richtung Systemverantwortung für Erneuerbare Energien. Und auch die Marktintegration der Erneuerbaren Energien muss dringend in Angriff genommen werden.“
Um Marktverzerrungen zu verhindern und die richtigen Weichen für die Energiewende zu stellen, plädiert der VKU seit langem für ein neues Energiemarktdesign, das den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den Netzausbau sowie Reserve- und Speicherkapazitäten ganzheitlich angeht, „anstatt nur die Teilbereiche isoliert zu betrachten“, so Reck. „Wir brauchen endlich ein neues integriertes Marktdesign, das allen eine ausreichende Planungs- und Investitionssicherheit bietet.“ Anfang 2013 stellt der VKU daher ein eigenes Gutachten zu einem integriertem Marktdesign vor.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der Strom , 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in der Abwasserentsorgung.
Quelle: Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
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