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01.07.2009

Fraunhofer Know-how für die ökologische Musterstadt Masdar City

Die Fraunhofer-Gesellschaft, die größte europäische Einrichtung für angewandte Forschung, und die Abu Dhabi Future Energy Company als Repräsentantin des Masdar City Projekts haben ein Kooperationsabkommen über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet. Zum Ziel der Zusammenarbeit zwischen Fraunhofer und der ökologischen Zukunftsstadt Masdar City sagt Masdar CEO Dr. Sultan Al Jaber: „Wir wollen die Entwicklung innovativer nachhaltiger Technologien beschleunigen und sie global verfügbar machen. Es ist unsere Überzeugung, dass weltweite Zusammenarbeit notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen.“

Die Stadt der Zukunft wächst derzeit am Rande von Abu Dhabi: Masdar City soll ausschließlich mit regenerativen Energien versorgt werden und weder Kohlendioxid noch Müll erzeugen. An der Entwicklung neuer Technologien für Planung und Realisierung der ökologischen Musterstadt, sind Fraunhofer-Forscher/innen beteiligt.

Zunächst steht die Gründung einer gemeinsamen Projektgruppe an, heißt es in einer Pressemitteilung. Langfristig wollen beide Partner bei der nachhaltigen Stadtentwicklung und Gebäudeplanung eng zusammenarbeiten. Beteiligt an der Kooperation sind die Fraunhofer-Institute für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, für Bauphysik IBP sowie für Solare Energiesysteme ISE.

„Die Verknüpfung von angewandter Forschung und Nachhaltigkeit ist eine Stärke unserer Institute“, so Fraunhofer-Präsident Prof. Hans-Jörg Bullinger. „Es bietet sich daher an, Fraunhofer Know-how in das einmalige ökologische Zukunftsprojekt Masdar City einzubringen. Daher freue ich mich sehr über diese strategische Kooperation. Die Zusammenarbeit ist ein Meilenstein für die Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen zur Bewältigung der globalen Herausforderungen.“

„Wir wollen die Entwicklung innovativer nachhaltiger Technologien beschleunigen und sie global verfügbar machen“, sagt Masdar CEO Dr. Sultan Al Jaber. „Es ist unsere Überzeugung, dass weltweite Zusammenarbeit notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen. Unsere Partnerschaft mit MIT, DLR, Imperial College und dem Tokyo Institute of Technology beweisen dies. Auch die Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft wird die Schlüsselrolle Masdars bei der Entwicklung von erneuerbaren Energien in Abu Dhabi stärken, indem wir Innovation und Vermarktung nachhaltiger Technologien kontinuierlich vorantreiben.“

Masdar City wird etwa 30 Kilometer östlich der Hauptstadt Abu Dhabi auf einer Fläche von sechs Quadratkilometern errichtet und ist für rund 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner geplant. Das als CO2-neutrale Stadt geplante Vorhaben soll vollständig durch erneuerbare Energien versorgt werden, durch konsequentes Recycling nahezu abfallfrei sein, einen signifikant reduzierten Wasserverbrauch aufweisen und dank eines unterirdischen Verkehrssystems autofreie Straßen haben.

In einem ersten Schritt entsenden die beteiligten Institute je einen Vertreter und bilden eine Projektgruppe in Masdar. Ihre Aufgabe ist es, Projekte zu akquirieren sowie die Gründung eines Centers vorzubereiten. Auch die Möglichkeit, später ein gemeinsames Institut für nachhaltigen Städtebau zu gründen, soll geprüft werden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem im Aufbau befindlichen Masdar Institute of Science and Technology wird angestrebt.

Angestoßen wurde die strategische Kooperation durch bereits bestehende Kontakte und laufende Projekte besonders des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. „Um die notwendige Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Energien voranzutreiben braucht es ehrgeizige Beispiele. Dieses weltweit beispielgebende Konzept für nachhaltigen Städtebau wird globale Ausstrahlung haben, und wir freuen uns auf die Gelegenheit, dazu einen wesentlichen Beitrag zu liefern“, so Institutsleiter Prof. Eicke R. Weber, der stellvertretend für die Fraunhofer-Gesellschaft das Memorandum of Understanding vor Ort unterzeichnete.

Das Fraunhofer ISE arbeitet derzeit an ersten Projekten mit Masdar auf dem Gebiet der solaren Klimatisierung sowie der solarthermischen Prozesswärmeerzeugung. Mit den Firmen Mirroxx, Concentrix Solar und Solar Spring sind bereits drei Spin-off Firmen des Instituts in Masdar aktiv geworden oder haben Kontakte. Die Solarenergie mit ihren unterschiedlichsten Anwendungsbereichen ist ein zentraler Teil der Kooperation.

Eine ebenso wichtige Rolle spielen nach Fraunhofer-Angaben energieeffiziente Gebäude, nachhaltige Rohstoffe, Trinkwasseraufbreitungstechnologien, intelligente Stromversorgungskonzepte, Elektromobilität, Architektur und Engineering Simulation sowie Sustainable Behavior. Auch Design-Projekte, die auf Virtual Reality basieren, sind geplant. Planer, Nutzer und Besucher können die geplante Zero-Carbon-City bereits im Planungsstadium mittels einer Virtual Reality Software des IAO gemeinsam entwickeln und erleben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Komplexe Planungsprozesse werden effizient unterstützt und erlauben Kund/innen und Besucher/innen, die Stadt mittels beeindruckender Echtzeit-Computergrafik zu erleben.

Parallel dazu werden Forscher/innen vom IBP, die Erfahrung mit Bauen in extremen Klimazonen haben, Möglichkeiten aufzeigen, wie sich die Behaglichkeit und Energieeffizienz in den geplanten Gebäuden steigern lässt.

Beratung, Machbarkeitsstudien und Testcenter werden laut deutschem Forschungsinstitut den Auftakt der Zusammenarbeit von Fraunhofer und Masdar City bilden. Die deutsche Industrie, die in vielen relevanten Bereichen die weltweite Marktführerschaft besitzt, soll in das Projekt miteinbezogen werden.

Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE



  

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