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13.08.2009

Conergy: Q2-Umsatz fast verdreifacht, insgesamt jedoch deutlicher Umsatzrückgang

Das Hamburger Photovoltaik Unternehmen Conergy hat heute seinen Umsatz für das 2. Quartal bekannt gegeben. Man habe dank der deutlichen Belebung des internationalen Solarmarktes den Quartalsumsatz gegenüber dem Vorquartal mit 163,4 Millionen Euro fast verdreifacht, so das Unternehmen. Verglichen mit dem Rekordvolumen des Vorjahres registrierte Conergy im ersten Halbjahr jedoch einen deutlichen Umsatzrückgang auf 228 Millionen Euro. Gründe hierfür seien der massive Preisrückgang für Solarmodule und der dramatische Einbruch des spanischen Marktes, so Conergy.

Positives kann die Conergy auch bei der Rohertragsmarge melden: im ersten Halbjahr verbesserte diese sich gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent. Ein „wieder positiver Nettocashflow“ aus dem operativen Geschäft von 17,3 Millionen Euro spiegele vor allem den „effizienteren Umgang mit Vorratsbeständen sowie weitaus geringere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder“, heißt es in der Pressemeldung dazu weiter. 

Verglichen mit dem Rekordvolumen des Vorjahres registrierte Conergy im ersten Halbjahr jedoch einen deutlichen Umsatzrückgang auf 228 Millionen Euro. Als Gründe hierfür nennt das Unternehmen den massiven Preisrückgang für Solarmodule und einen „dramatischen Einbruch des spanischen Marktes“, der das letzte Jahr noch zu einem außerordentlich starken Solar-Boomjahr gemacht hat. Zudem erschwerte – und erschwert noch heute, so Conergy – die Finanzkrise in allen Kernländern der Photovoltaik Investoren den Zugang zu Fremdkapital. Hinzu kam ein rapider Modulpreisverfall um bis heute rund 30 Prozent. Damit gerieten die Umsätze und Ergebnisse in der Branche zusätzlich unter Druck. 

Auch bei Conergy sei das operative Ergebnis (EBIT) als Folge dieses Umsatzrückgangs deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden, meldet das Unternehmen weiter; es liege mit -47,0 Millionen Euro unter dem Fehlbetrag der ersten Jahreshälfte 2008 (-33,3 Millionen Euro). Gleichzeitig habe das Unternehmen dank der Restrukturierung sein Nachsteuerergebnis im ersten Halbjahr von -66,9 auf -58,9 Millionen Euro verbessern können. Darin spiegeln sich Unternehmensangaben zufolge besonders der Abbau der Personalkosten um rund 27 Prozent zum Ende Juni 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresstichtag, sowie der massive Abbau der Nettoverschuldung von 550,0 Millionen Euro auf 287,1 Millionen Euro wider. Die Eigenkapitalquote per 30.06.2009 sei mit 21,4 Prozent weiter robust. 

„Besonders freut uns, dass wir wieder einen positiven Nettocashflow erzielen. Zudem haben sich, abgesehen von Spanien und Korea, auch unsere Märkte positiv entwickelt und liegen auf Vorjahresniveau. Das zeigt drei Dinge: Wir konnten unseren Marktanteil in den auch in Zukunft wichtigen Märkten halten. Unsere grundlegenden Wachstumstreiber sind nach wie vor intakt. Und damit gehen wir vom klassischen Muster einer weiteren Belebung im 2. Halbjahr aus“, so Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Conergy AG. „Auch wenn der Markt wieder anspringt, ist er aber bei weitem nicht stark genug, um an das Rekordvolumen des Jahres 2008 anzuschließen. Obwohl die Restrukturierung uns schlanker und effizienter gemacht hat, war der Umsatzrückgang zu groß, als dass wir ihn allein durch unsere letztjährigen Sparmaßnahmen ausgleichen konnten.“ 

Conergy will diesen Strukturverschiebungen wirksam begegnen. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge deswegen Maßnahmen eingeleitet, die Conergy effizienter machten, weiter Kosten sparten sowie die Kapazität an die aktuelle Marktlage weiter anpassten. 

Im vergangenen Monat hat Conergy eigenen Angaben zufolge im internationalen Vertrieb sein Regionalmodell abgeschafft und dadurch eine komplette Management-Ebene eingespart. Weiterhin entlasteten die gestärkten Zentralbereiche Einkauf, Logistik und Marketing künftig die Länder durch Bereitstellung einer starken Infrastruktur – die Länder könnten sich noch stärker auf ihre Vertriebsaktivitäten konzentrieren, so Conergy. 

Seine Auslandsmärkte selbst will das Solarunternehmen einer weiteren kritischen Prüfung auf Profitabilität unterziehen. Ziel sei es, wie zu Anfang der Restrukturierung verkündet, nur noch dort vertreten zu sein, wo auch profitables Geschäft stattfindet. Daneben schärfe Conergy auch seine Vertriebskanäle. Gerade der deutsche B2B-Kanal habe sich in den letzten Monaten positiv entwickelt. In Zukunft will das Unternehmen diesen Absatzkanal noch weiter stärken, heißt es in der Pressemitteilung. 

Conergy geht Unternehmensangaben zufolge für das 2. Halbjahr 2009 von einer weiteren Belebung des Marktes für erneuerbare Energien aus. Die weltweiten politischen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien-Märkte seien unverändert positiv. Das Unternehmen erwartet, dass der klassische Jahresverlauf – das zweite Halbjahr ist in der Branche üblicherweise deutlich umsatzstärker ist als das erste – auch 2009 eintrifft. Insgesamt werde das Volumen des Photovoltaik Marktes 2009 aber unter dem des allerdings ungewöhnlich starken Vorjahres liegen, prognostiziert das Unternehmen. 

Der Vorstand gehe daher davon aus, dass das Umsatzvolumen der Conergy in 2009 deutlich unter dem Vorjahr liegen wird, der relative Marktanteil aber gehalten werden könne. Als Folge des verringerten Umsatzvolumens rechnet der Vorstand dieses Jahr mit einem operativen Verlust. Ziel des Unternehmens ist es, 2010 einen operativen Gewinn zu erzielen. 

Quelle: Conergy AG


  

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