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15.06.2012

Nur mit solarem Ladegerät auf Trekkingtour

Wer Handy, MP3-Player und Co. mit Sonnenenergie aufladen will, sollte dabei auf ein solares Ladegerät mit dem Blauen Engel setzen. Diese stellen über ein optimales Zusammenspiel zwischen Photovoltaik Panel und Ladeelektronik sicher, dass die Akkus schnell und sicher aufgeladen und einsatzbereit sind. Zudem müssen die Geräte besonders langlebig sein; umweltschädliche Cadmiumbatterien und bedenkliche Gehäusematerialien sind verboten.

Diese und weitere Kriterien, nach denen solare Produkte das Umweltzeichen erhalten können, haben das Öko-Institut und das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt erarbeitet. „Ob Ladegerät, Milchschäumer oder Hausnummernbeleuchtung: Zurzeit gibt es viele solarbetriebene Geräte auf dem Markt, die nicht halten, was sie versprechen“, erläutert Projektleiter Jens Gröger vom Öko-Institut. „Der Blaue Engel zeichnet jedoch nur besonders hochwertige Produkte aus und bietet damit eine gute Orientierung beim Einkauf.“

Geräte mit dem Umweltzeichen müssen über ein ausreichend großes Solarpanel und eine Ladeelektronik verfügen, die eine rasche Ladung des Geräts erlaubt. Dies ist im Vergleich zu herkömmlichen Geräten, die häufig deutlich mehr als acht Stunden laden, ein beträchtlicher Vorteil – vor allem in sonnenarmen Jahreszeiten. Zusätzlich verhindern Blaue Engel-Produkte das Über- oder Tiefenentladen der Akkus und tragen damit zu ihrer langlebigen Nutzung bei.

Das Kriterium der Langlebigkeit ist zentral für die solaren Geräte: „Exzellente Akkus und eine hervorragende Ladesteuerung garantieren, dass Verbraucherinnen und Verbraucher solarbetriebene Produkte lange nutzen können“, sagt Christoph Lauwigi vom IFEU-Institut. „So muss ihre aufladbare Batterie durch den Kunden selbst oder einen Fachmann austauschbar sein. Hersteller verpflichten sich, Ersatz-Akkus noch mindestens zwei Jahre nach Einstellung der Produktion bereitzuhalten. Die Garantieleistung für das Gerät gilt zwei Jahre, für den Akku sechs Monate.“

Solare Ladegeräten stellen zwar keine Alternative zur Energiewende dar, mit ihnen kann aber bereits jetzt im Kleinen demonstriert werden, wie die zukünftige Energieversorgung aussehen wird. Solartechnik kann auch im privaten Bereich sinnvoll eingesetzt werden, wenn sich dadurch die Nutzung von Wegwerf-Batterien reduziert oder man Strom abseits vom Netz nutzen möchte. Das Blaue Engel zeichnet in dieser Kategorie Produkte aus, die den durch die Solarzellen erzeugten Strom in aufladbaren Akkus speichern.

Für die Ableitung von Vergabekriterien für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ prüfen die am Forschungsprojekt beteiligten Institute gemäß ISO 14024, welche Umweltauswirkungen für die potenzielle Vergabe eines Klimaschutz-Umweltzeichens relevant sind. Neben dem Energieverbrauch und dem Treibhausgasausstoß werden weitere wichtige Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte analysiert wie die umweltgerechte Produktion, die Schadstofffreiheit, der Gesundheits- und Arbeitsschutz, die Reparaturfreundlichkeit oder die Recyclingfähigkeit.

Grundlage für die Kriterienentwicklung ist jeweils eine Nachhaltigkeitsanalyse mit der vom Öko-Institut entwickelten Methode PROSA (Product Sustainability Assessment). Ausgehend von einer Marktanalyse beinhaltet PROSA eine vereinfachte Ökobilanz an repräsentativen Produkten, die Berechnung typischer Lebenszykluskosten und eine Nutzenanalyse der Produktgruppe. Entlang des Produktlebensweges werden Nachhaltigkeitsaspekte untersucht, die besonderen Hot-Spots des Produktes identifiziert und daraus Vergabekriterien abgeleitet.

Weitere Informationen:

Studie „PROSA Solarbetriebene Produkte“ von IFEU und Öko-Institut zur Entwicklung der Vergabekriterien für ein klimaschutzbezogenes Umweltzeichen www.oeko.de/oekodoc/1490/2011-060-de.pdf

Informationen zur Vergabegrundlage der Produktgruppe RAL-UZ 116 „Photovoltaische Produkte“ des Blauen Engels www.blauer-engel.de/de/produkte_marken/vergabegrundlage.php?id=127

Informationen zum Blauen Engel mit dem Zusatz „Schützt das Klima“ und nachhaltigen Konsum auf der Website des Öko-Instituts www.oeko.de/forschung_beratung/themen/nachhaltiger_konsum/dok/1122.php 

Quelle: Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

  

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