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03.06.2013

EU ProSun: „Hersteller und Importeure chinesischer Solarmodule täuschen massiv“

Mit schwerwiegenden Vorwürfen wenden sich die in der Industrieinitiative EU ProSun zusammengeschlossenen europäischen und deutschen Photovoltaik Hersteller gegen die Lobbygruppe Afase (Alliance for Affordable Solar Energy), welche die Interessen chinesischer Hersteller von Photovoltaik Modulen und deren Importeuren in Europa vertritt. Afase wurde nach Angaben von EU ProSun von chinesischen Solarherstellern und deren Hauptimporteuren in Europa ins Leben gerufen.

„Afase verschreckt mit geschmacklosen Auftritten und Weltuntergangsszenarien Solarinstallateure und Kunden in ganz Europa. Das ist nicht länger hinnehmbar. Seit den Lobbygruppen der großen Atomkonzerne hat keine Organisation den Solarmarkt so verunsichert wie jetzt Afase“, so Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun. Die ersten Sprecher der Organisation seien von den chinesischen Unternehmen Yingli, Trina und CSI gekommen, den gleichen Firmen, die zuvor schon in den USA die Lobbygruppe Coalition for Affordable Solar mitgegründet hatten, um Antidumpingzölle in den USA zu verhindern. Insgesamt sechs der größten chinesischen Solarhersteller seien von Afase ursprünglich als Unterstützer und Finanziers genannt. Heute sei auf der Website von Afase allerdings jeder Verweis auf die chinesischen Gründer verschwunden. 

Afase entzieht sich laut EU ProSun komplett der Auseinandersetzung mit dem Thema Dumping, das nach WTO-und EU-Recht verboten ist. „Die AFASE kann sich im Einzelnen nicht zu den Dumping- oder Subventionsvorwürfen äußern“, sagte zuletzt der neu gewählte Vorsitzende des Lobbyverbandes in einem Interview. 

Milan Nitzschke: „Es ist schon ein starkes Stück, dass Afase mit einem Millionenetat und teuren PR-Agenturen gegen Antidumpingmaßnahmen antritt, aber nicht ein einziges Mal Stellung zum Thema Dumping bezieht. Dumping ist Betrug. Und Dumping ist verboten. Es schadet Industrie, Wettbewerb und freiem Handel. Und es führt langfristig zu Monopolen und Monopolpreisen. China hat mit seiner Dumpingstrategie bereits 80 Prozent Marktanteil im Solarmarkt erreicht und strebt an, die letzten 20 Prozent auch noch zu bekommen. Inzwischen haben US-Regierung und EU-Kommission eindeutig chinesisches Dumping festgestellt, doch Afase schweigt dazu.“ 

Hauptziel von Afase ist es nach eigener Aussage, Antidumpingzölle der EU gegen chinesische Solarprodukte zu verhindern. Dafür ist offensichtlich jedes Mittel recht, wie EU ProSun aufzählt: 

1. In einer PR-Aktion von Afase trugen Claqueure einen Sarg rund um das Kommissionsgebäude in Brüssel und warnten vor vermeintlichen Arbeitsplatzverlusten, wenn die EU gegen Dumping vorgeht. Ein Schlag ins Gesicht der über 15.000 Menschen, die wegen Chinas Dumping in Europas Solarindustrie bereits ihren Job verloren haben und all derer, die um ihren Job fürchten. 

2. Schreckensszenarien von Afase gipfeln darin, dass bei möglichen Zöllen mehr Solararbeitsplätze in der EU gefährdet sein sollen, als es in ganz Europa überhaupt gibt. 

3. Afase ignoriert bewusst die vorliegenden Erfahrungen aus den USA. Die USA haben vor einem Jahr Antidumpingzölle auf Solarzellen und -module aus China eingeführt. Heute gibt es dort mehr Installateursjobs als vor den Zöllen und die Zahl der neu installierten Anlagen hat ein Rekordniveau erreicht. (Vergleich Q1 2013 zu Q1 2012: Steigerung um 148 Prozent!) 

4. Afase schreibt gezielt Handwerker an und behauptet, Antidumpingmaßnahmen würden die Preise verdoppeln. Auch hier das Beispiel USA: Seit der Zollverhängung herrscht dort wieder echter Wettbewerb, die Preise sinken. Eine Solarstromanlage in den USA ist heute ein Drittel billiger als vor den Zöllen. Lediglich chinesische Dumpingschnäppchen, mit denen man doppelte Margen machen konnte, gibt es dort nicht mehr. 

5. Afase diskreditiert gezielt europäische Solarhersteller, sie seien den produzierenden Unternehmen in Chinas Staatswirtschaft technologisch unterlegen. Das Gegenteil ist richtig: Die modernsten Fabriken mit dem weltweit höchsten Automatisationsgrad stehen in Europa. Mit Europas aktueller Produktionskapazität kann ein Drittel des gesamten Weltmarktes für Solarmodule gedeckt werden. 

6. Afase behauptet, die europäische Solarindustrie zu vertreten. Afase weist aber auf der Website unter ihren mehr als 500 „Unterstützern“ nur noch ein einziges bekanntes Industrieunternehmen aus. 

Milan Nitzschke: „Wir erleben in Europa gerade einen deutlichen Rückgang des Solarmarktes. In dieser Zeit schürt Afase die Ängste tausender Menschen in der Solarbranche mit Horrorszenarien, die jeder Grundlage entbehren. Damit schaden die Verantwortlichen von Afase allen in der Solarbranche: die europäische Solarindustrie, die sie beschimpfen, die Handwerker, die sie hinters Licht führen und die potenziellen Kundinnen und Kunden, denen sie Schreckensgeschichten erzählen. Das muss aufhören. Die Zukunft der Solarenergie in Europa und die Zukunft unseres Industriestandortes sind zu wertvoll, als dass man Chinas Lobbygruppe diese Lügen durchgehen lassen darf.“

Quelle: EU ProSun

  

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